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AK-Steuerrückholaktion:
Wir holen bares Geld zurück
Die Lebenssituationen von Menschen sind sehr unterschiedlich. Auch die Arbeitnehmer-
veranlagung ist daher individuell. Im Schnitt bringt ein Antrag 250 Euro.
Niemand hat Geld zu verschenken. Möch-
te man meinen. Dennoch gibt es viele
Menschen, die keine Arbeitnehmerveran-
lagung beantragen. Oft fehlt es an Wissen,
welche Ausgaben man geltend machen
kann. Welche Posten man wirklich ab-
setzen kann, hängt von vielen Einfluss-
faktoren ab, wie dem Familienstand, der
Anzahl an Kindern, möglichen Unter-
haltszahlungen, ob es im Haushalt pflege-
bedürftige Personen gibt, welchen Beruf
man hat oder ob man zur Arbeit pendelt.
Zudem gibt es eine Reihe von so genann-
ten außergewöhnlichen Belastungen – all-
gemeinen für sich selbst oder die Kinder,
oder auch aufgrund der eigenen Behinde-
rung oder der Kinder. Wir zeigen Ihnen
anhand einiger Beispiele aus unserer Bera-
tung, was möglich ist:
Junges Ehepaar mit drei Kindern
Die Frau arbeitet Teilzeit mit einer Behin-
derung von 30 Prozent. Der Ehemann hat
ein gutes Einkommen, gemeinsam verdie-
nen sie unter 55.000 Euro. Das Ehepaar
hat seit fünf Jahren keinen Steuerausgleich
gemacht. Das Steuerteam in Villach mach-
te die Kosten für die Heilbehandlung der
Frau inklusive der Negativsteuer geltend.
Für den Mann wurden der Mehrkind-
zuschlag, Kinderbetreuungskosten, die
Pendlerpauschale und die erhöhten Son-
derausgaben für denHauskredit abgesetzt.
Gutschrift für beide: 13.000 Euro
Steuergutschrift für Angestellte
Für eine Frau, die die Arbeitnehmerveran-
lagung alleine beantragt hat, wurden die
Unfall- und Krankenversicherungsbeiträ-
ge in der Höhe von 910 Euro, der Kirchen-
beitragmit 105 Euro, die Pendlerpauschale
und der Pendlereuro (da beides noch nicht
vom Arbeitgeber berücksichtigt wurde)
geltend gemacht. Weiters wurde der Frei-
betrag für den eigenen PKW, der aufgrund
einer Gehbehinderung benötigt wird, in
der Höhe von 2.280
Euro, der Freibetrag
für 70 Prozent Be-
hinderung und die
Kosten für die Heil-
behandlung einge-
reicht. Unter diese
Kosten fallen Thera-
pien und Medika-
mente.
Gutschrift:
3.409 Euro
Bares für Ange-
stellten
Das Auto des
Mannes wurde
im Zuge einer
D i e n s t r e i s e
durch
Ha-
gelkörner be-
schädigt. Der
Angestellte
hatte
keine
Kaskoversicherung
AK/ Eggenberger
das ist ein Rekordergebnis!“, zeigt sich
AK-Präsident Günther Goach stolz: „Wir
sind der kostenlose Steuerberater für Ar-
beitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“
Im Schnitt 250 Euro
Im Durchschnitt holt das Team pro Be-
ratung 250 Euro für die Kundin oder
den Kunden heraus. „Die Tendenz beim
Durchschnittsbetrag von 250 Euro steigt,
so dass jeder wieder mehr in der Briefta-
sche hat“, erklärt der Steuerexperte Bern-
hard Sapetschnig, „daher sollte man sich
jedes Jahr über Neuerungen im Steuer-
recht erkundigen“. Viele wissen nicht, dass
die Arbeitnehmerveranlagung auf fünf
Jahre rückwirkend gemacht werden kann.
AK-Steuerexperte Joachim Rinösl geht
von einem vorsichtig geschätzten Betrag
von 30 Millionen aus, die noch nicht bean-
Die Steuerberatung der Arbei-
terkammer Kärnten erfreut
sich großer Beliebtheit bei den
Kärntner Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern: Für das
Jahr 2015 sind die Beratungen
um knapp drei Prozent gestie-
gen, bei den zurückgeholten
Millionen konnte ein Plus von
rund 160.000 Euro verzeichnet
werden. „Wir haben für fast
20.000 Kärntner Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer
4,96 Millionen zurückgeholt,
Erfolgreiche AK-Steueraktion
Im Vorjahr konnte das Steuerteam knapp fünf Millionen Euro vom
Finanzamt zurückholen, 19.847 Beratungen wurden absolviert.
Die AK-Steuerexperten JoachimRinösl und Bernhard
Sapetschnigmit AK-Präsident Günther Goach (v.l.n.r.)