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Sozialrecht 050 477-1000
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kaernten.arbeiterkammer.at/pension
Alterspensionen deutlich, allein in den
letzten beiden Jahren um rund ein Jahr.
Kosten explodieren
Der Mythos: Pensionsausgaben werden
dramatisch steigen, weil die Lebenser-
wartung steigt und die Babyboomer ins
Das Pensionstreffen der Bundesregierung
Ende Februar hatte vor allem ein Ergebnis:
Viele Forderungen, welche die gesetzliche
Pensionsvorsorge massiv verschlechtert
hätten, wurden ad acta gelegt. Gleichzeitig
wurden weichenstellende Zukunftsent-
scheidungen getroffen:
Das Prinzip „Rehabilitation vor Pen-
sion“ wird forciert. Bessere Gesundheits-
prävention, frühere Intervention im Kran-
kenstand und ein spezielles Augenmerk
auf psychische Krankheiten sollen es er-
möglichen, dass Menschen länger im Be-
rufsleben bleiben können.
Vor allem Frauen profitieren vom er-
weiterten Pensionssplitting auf bis zu
sieben Jahre pro Kind. Die pensionsbe-
gründende Anrechnung von Kindererzie-
hungszeiten wurde auf alle ab 1955 gebo-
renen Frauen ausgeweitet.
Zu Jahresbeginn wurde propagiert, es müsse beim öffentlichen Pensionssystemmassive Einschnitte geben. Die
Regierung einigte sich auf wichtige Maßnahmen und sprach sich entschieden gegen Pensionskürzungen aus.
Arbeit schaffen und nicht Pensionen kürzen
Wer länger arbeitet, bekommt auch
mehr: Einen Bonus, wenn man drei Jahre
über das gesetzliche Pensionsantrittsalter
hinaus arbeitet.
Alleinstehende Pensionistinnen und
Pensionisten profitieren von einer erhöh-
ten Ausgleichszulage: Für Alleinstehende
mit mehr als 30 Beitragsjahren erhöht sich
der Ausgleichszulagenrichtsatz auf 1.000
Euro. Diese Maßnahme kommt vor allem
jenen Menschen zugute, die etwa wegen
langer Teilzeitbeschäftigung eine geringe
Pension haben.
Das Vorfeld zum Pensionstreffen war
von drohenden Verschlechterungen ge-
kennzeichnet. So hätte das Frauenpensi-
onsalter vorzeitig angehoben werden oder
eine Pensionsautomatik eingeführt werden
sollen. Die Automatik hätte bedeutet, dass
Menschen länger arbeiten hätten müssen
und/oder weniger Pension erhalten. Da-
mit wären viele ältere Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit
gedrängt worden. Beides wurde abgelehnt.
Die Forderung, den Bundeszuschuss zu
den Pensionen einzufrieren wurde eben-
falls fallengelassen, wie auch die Stärkung
der so genannten „dritten Säule“. Dieses
Pensionssystem sieht vor, dass Beiträge am
Kapitalmarkt veranlagt werden. Ein klares
Nein kam dazu von der Arbeiterkammer
und wurde ebenfalls abgewehrt: Die Höhe
von Pensionen darf nicht vom oft schwan-
kenden Aktienkurs abhängen!
Die unterschiedlichen Pensionssyste-
me aus der Allgemeinen Sozialversiche-
rung (ASVG) und jenes für Beamte sollen
schneller angeglichen werden. Dies sorgt
für mehr Gerechtigkeit.
Mehr Ältere - aber nur moderater Anstieg bei Pensionsausgaben
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
2020
2015
2025
2030
2035
2040 2045
2050 2055
2060
13,9%
14,4%
3,5%
18,2%
28,9%
Entwicklung des öffentlichen Pensionsaufwandes in % des BIP
Anteil der Menschen 65+, in % an der Gesamtbevölkerung
davon Beamte
0,9%
Vor der Finanzkrise
lagen die BIP-Anteile
unter denWerten von
1985. Erst ab 2009 ist
wieder ein Anstieg zu
verzeichnen, aber
nicht weil die Ausgaben
deutlich steigenwürden,
sondern aufgrund des
massiven BIP-Einbruchs
und der seitdemweitge-
henden Stagnation.
Pensionsalter kommen. Nein: Die Kosten
steigen nur sanft an, die Ausgaben für die
Pensionen bleiben weitgehend stabil. Der
Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
für die öffentlichen Pensionen und Rehab-
Gelder steigt auch in Prognosen nur wenig
– und das, obwohl es künftig wesentlich
mehr Menschen über 65 geben wird. In
den letzten Jahren hat es viele Pensions-
reformen gegeben, die nun immer stärker
greifen. Der demografische Wandel ist
also längst berücksichtigt worden.
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Quelle: Ageing Report 2015 (Daten von EU Kommission und BMF)