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2016, S. 39; Statistik Austria, 2017b, S. 39). Positiv gilt es allerdings

hervorzuheben, dass mit rund 32.000 Personen im Jahr 2016 – dies

entspricht 0,9 % aller unselbstständig Beschäftigten – Freie Dienst-

nehmer/innen mittlerweile zur kleinsten Gruppe der atypisch Er

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werbs tätigen geworden sind. Seit ihrer sozialversicherungs

-

rechtlichen Gleichstellung und weiteren Arbeitnehmer/innenrechten,

die

2008 gesetzlich geregelt wurden, konnte ein Rückgang um rund

28.300 Personen (

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46,9 %) verzeichnet werden (vgl. Statistik Austria,

2013, S. 34; Statistik Austria, 2017b, S. 39; eigene Berechnungen),

da diese Beschäftigungsform für Arbeitgeber/innen offenbar

„unattraktiver“ wurde.

Nach Altersgruppen betrachtet lässt sich – insgesamt betrachtet –

kein signifikanter Zusammenhang mit atypischer Beschäftigung

identifizieren, Personen mit Migrationshintergrund (beide Elternteile

im Ausland geboren) sind jedoch überdurchschnittlich häufig von

den genannten prekären Beschäftigungsformen betroffen (vgl.

Statistik Austria, 2017b; eigene Berechnungen). Zunehmend ist

zudem beobachtbar, dass – im Zuge des Wandels hin zur Dienst-

leistungsgesellschaft – auch bei Personen mit hohem Bildungsni-

veau aber auch in Wirtschaftssektoren mit einem hohen Anteil an

(hoch) qualifizierten Arbeitskräften eine Vielzahl atypischer Beschäf-

tigungsverhältnisse zu verzeichnen ist. Wie zu erwarten, liegt öster-

reichweit der Anteil jener 12,8 % unselbstständig Beschäftigten,

welche mit höchstens Pflichtabschluss am Arbeitsmarkt teilnehmen,

bei den Normalarbeitsverhältnissen mit 42,9 % deutlich unter dem

Durchschnitt von 62,7 %, der Anteil bei den sonstigen atypischen

Beschäftigungsformen (ohne Teilzeit) mit 16,0 % allerdings über

dem entsprechenden Anteil verglichen mit der Gesamtbeschäfti-

gung (13,0 %; vgl. Statistik Austria, 2017b; eigene Berechnungen).

Am anderen Ende des formalen Ausbildungsspektrums wäre – u.a.

aufgrund der Humankapitaltheorie – allerdings zu erwarten, dass

sich gerade Beschäftigte mit Hochschulabschluss (Universität,

Fachhochschule bzw. Pädagogische Hochschule) mit atypischen

Beschäftigungsformen weniger stark konfrontiert sehen; die vorlie-

genden Daten zeichnen jedoch ein anderes Bild. So können von

jenen 16,0 % unselbstständig Beschäftigten mit Hochschulab-

schluss zwar 62,9 % ein Normalarbeitsverhältnis vorweisen, der

Anteil bei den sonstigen atypischen Beschäftigungsformen liegt mit

18,6 % allerdings deutlich über dem Durchschnitt verglichen mit der

Gesamtbeschäftigung von 13,0 % und sogar höher als bei Personen

mit maximal Pflichtschulbildung (vgl. Statistik Austria, 2017b; eige-

ne Berechnungen). Die vielfach postulierte zentrale Rolle des Hu-

mankapitals (gemessen am formalen Bildungsniveau) als Schutz

Politische Bildung

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