zentraler wird und als wesentliches positives Gestaltungselement im
Strukturwandel begriffen werden muss (vgl. Schwarzbauer, 2017, S.
6f.); gerade die im Zuge der vorliegenden Arbeit untersuchte Er-
wachsenenbildung wurde damit zu einem äußerst dynamischen
Wirtschaftssektor.
Somit bleibt – obwohl diese beschriebenen, vom ursprünglichen
Standard abweichenden atypischen Beschäftigungsverhältnisse
mittlerweile als „normal“ angesehen werden – eine gewisse Skepsis
bezüglich der vielfältigen Implikationen, die sich daraus für die Be-
troffenen ergeben. Im Speziellen besteht in der Literatur Uneinigkeit
darüber, inwiefern die Marginalisierungseffekte von atypischen
Beschäftigungsverhältnissen, wie etwa ungleiche Bezahlung, ver-
gleichsweise schlechtere Weiterbildungsmöglichkeiten, geringere
Karriere- und Aufstiegschancen und/oder der limitierte Zugang zu
intrinsisch zufriedenstellender Arbeit, die Gruppe der weniger gut im
Vergleich zur höher ausgebildeten Gruppe tangieren (vgl. hierzu
etwa Booth et al., 2000; Warren & Walters, 1998). Einerseits wird in
der Literatur argumentiert, dass die Konsequenzen atypischer Be-
schäftigung deutlich weniger stark auf die Gruppe Hochqualifizierter
wirken und die Vorteile – beispielsweise die Chance auf balancierte
Arbeits- und Lebensbedingungen, größere Remuneration oder jene
auf eine flexible „grenzlose“ Berufskarriere – überwiegen (vgl. Cam
et al., 2000; Tregaskis, 1997). Andererseits wird jedoch festgehalten,
dass sehr wohl auch Hochqualifizierte, die ein atypisches Be-
schäftigungsverhältnis eingehen (müssen), vom genannten Margi-
nalisierungskreislauf und der ungleichen Behandlung bei diversen
Aspekten ihrer Erwerbstätigkeit betroffen seien (vgl. Edwards &
Robinson, 1999; Mallon & Duberley, 2000); dies ist – speziell für den
Kärntner Weiterbildungssektor – allerdings noch nicht hinreichend
(empirisch) untersucht worden.
Des Weiteren sind aufgrund der Entstandardisierung und Destruk-
turierung von Berufsverläufen die Herausforderungen – speziell für
Jugendliche und Geringqualifizierte – beim Übertritt auf den Arbeits-
markt gestiegen (vgl. Blum et al., 2010, S. 26); diese veränderten
Übergangs- und in weiterer Folge Karriereverläufe spiegeln – unter
anderem – den Strukturwandel der Arbeitsgesellschaft wider (vgl.
Knapp, 2012). Im Zuge der stetig fortschreitenden Globalisierung
sehen sich jedoch zunehmend auch hochqualifizierte Arbeitnehmer/
innen mit einer immer größer werdenden beruflichen Unsicherheit
konfrontiert, woraus sich vielfältige Konsequenzen hinsichtlich der
Karriere- und Lebensplanung aber auch der Entwicklung der Er-
werbsbiographien ergeben. Die eigene Karriere erscheint damit
Politische Bildung
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