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tipp 03/16

k aernten.arbeiterk

ammer.at

Aktuell

Schwerpunkt

ARBEIT & RECHT

Konsument Bildung

Beruf & Familie Steuer & Geld Menschen & Meinungen

Chancen und Risiken der neuen

Technologien: Industrie 4.0

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i

kaernten.arbeiterkammer.at/arbeitdigital

Viele sehen mit dem Einsetzen der Digitalisierung eine weitere industrielle Revolution. Derzeit sind Exper-

ten no uneinig, wie si die Arbeit verändern wird. Eines steht fest – die Arbeitswelt wird si verändern.

Neue Technik bringt neue Aufgabenmit sich. Neue Quali kationen sind gefragt. Auf diese Anforderungen

muss rechtzeitig reagiert werden, umBeschäftigungsperspektiven für alle zu gewährleisten.

Kürzere Durchlaufzeiten, mehr Produkti-

onsoutput und das alles ohne menschliche

Beteiligung? Werden Arbeiterinnen und

Arbeiter durch die Digitalisierung und

technologische Entwicklung zum Aus-

laufmodell? Was Schlagworte wie „Indus-

trie 4.0“ und sogenannte „intelligente Fa-

brik“ meinen und für Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer bedeuten. Ein kurzer

Überblick:

¡

Vernetzter Produktionsprozess

Die Erzeugung eines Produktes führen

komplexe Maschinen der Reihe nach in

einzelnenArbeitsschritten aus – gesteuert,

betreut, überwacht und zuvor program-

miert von Menschen. Die Industrie 4.0

soll das jetzt ändern: Die Herstellung

von Produkten soll sich selbst orga-

nisieren und steuern. Die Funkti-

onsweise: Die Maschinen selbst sind

lernfähig und können mit dem Objekt,

das sie fertigen, kommunizieren. Dazu

muss der ganze Produktionsprozess di-

gital gesteuert und vernetzt sein.

¡

Digitalisierung der Produktion

Die Digitalisierung und neuen Ent-

wicklungen bringen für Unternehmer

einige Vorteile: Sie können e zienter

und exibler produzieren und vor

allem eine Produktivitätssteige-

rung erzielen. Ein zusätzlicher

Nutzen besteht bei Sonder-

anfertigungen. Schnell und

kundenorientiert

können

Spezialanfertigungen pro-

duziert werden – ohne große

Extrakosten.

¡

Chance für Arbeitnehmer

Die unumgängliche Vernetzung

und Digitalisierung der Arbeit

bietet für Arbeitnehmer natürlich

die Chance, dass körperliche Belas-

tungen abnehmen und Arbeitszeit und

Beschä igung gerechter verteilt werden.

Moderne Arbeitszeitmodelle und Arbeits-

zeitverkürzung werden möglich. Außer-

dem entstehen gerade im hochquali zier-

ten Bereich durch den digitalen Wandel

zahlreiche neue Aufgabengebiete und in

weiterer Folge auch neue Berufszweige.

¡

Neue Arbeitsanforderungen

Einfache manuelle Tätigkeiten und auch

vor- und nachgelagerte Angestelltenjobs

wie Disposition, Produktionsplanung und

-vorbereitung werden zunehmend als ge-

fährdet an-

gesehen.

Dafür

wird die Nachfrage an Fachkrä en in

den Bereichen IT und Datenauswertung,

Ingenieurwesen sowie Forschung und

Entwicklung in der Produktionsplanung

steigen, da die Komplexität von Produkti-

onsprozessen zunimmt. Die Kompetenzen

in Kommunikation und Problemlösung

werden manuelle und kognitive Routine-

tätigkeiten langsam ablösen.

¡

Verdrängung durch Technologie

Die Frage, ob der Mensch durch immer

mehr Maschinen aus der Arbeitswelt

verdrängt wird, ist mindestens so alt wie

die Industrie selbst – doch durch die ra-

sende Digitalisierung bekommt sie eine

neue Brisanz. Über die Folgen für die Be-

schä igung schwirren viele Zahlen und

Statistiken herum. Eine genaue Progno-

se darüber, wie viele Arbeitsplätze durch

die neuen Entwicklungen verloren gehen,

oder an anderer Stelle neu entstehen, kann

heute niemand seriös vorhersagen. Den-

noch muss die Weichenstellung für Digi-

talisierung im Aus- und Weiterbildungs-

system jetzt erfolgen, um die Arbeitsplätze

von morgen zu sichern.

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