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tipp 02/14
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„Die Lohnsteuer muss spürbar gesenkt
werden!“, fordert der Kärntner AK-Präsi-
dent Günther Goach und betont, dass vor
allem die kalte Progression rasch gestoppt
werden müsse.
Aus für kalte Progression
Die Arbeiterkammer will daher eine jähr-
liche Anhebung der Einkommensgrenzen
für die Lohn- und Einkommenssteuer,
womit die kalte Progression de facto abge-
schafft würde.
Weniger Eingangssteuer
Außerdem ist der Eingangssteuersatz in
Österreich mit 36,5 Prozent aus Sicht der
AK viel zu hoch. Die Arbeiterkammer
verlangt eine Senkung auf mindestens 25
Prozent. „Wir wünschen uns eine ech-
te Steuerstrukturreform, die Schieflagen
beseitigt, Steuergeschenke für Konzerne
zurücknimmt und Arbeitnehmer deut-
lich entlastet, fordert Goach. Die letzte
Steuerreform habe ein Volumen von 900
Millionen Euro gehabt. Für eine spürbare
Entlastung der Arbeitnehmer sei jetzt ein
wesentlich höherer Betrag nötig.
Vermögen besteuern
Gegenfinanzieren will die AK die Reform
mit einer Millionärssteuer. „Die Arbeit-
nehmer werden sich die Steuerreform si-
cher nicht selbst finanzieren“, hält Goach
fest. Mit der Einführung einer Steuer auf
Vermögen über 1 Million Euro seien Ein-
nahmen zwischen 2,5 und vier Milliarden
möglich. Damit ist genug Spielraum für
eine Steuersenkung da.
AK: Lohnsteuer
senken, Aus für
kalte Progression
AK/Eggenberger
Günther Goach: „Arbeitnehmer entlasten“
Der Druck in Sachen Lohnsteuerreformsteigt. In den Brieftaschen der Arbeitnehmer muss wieder mehr Geld
von den Lohnerhöhungen bleiben.
sion wären ihm von 222 Euro im Monat
152 Euro netto übrig geblieben. Tatsäch-
lich lag die Nettolohnerhöhung laut Be-
rechnung des ÖGB aber nur bei 115 Euro.
Das ist ein Verlust von 37 Euro oder ein
Minus von 24 Prozent. Ohne Steuerre-
form würde dieser Verlust durch die kalte
Progression bis 2018 auf 64 Euro im Mo-
nat steigen, erreichnet der ÖGB.
Schleichende Erhöhung
„Die kalte Progression ist somit nichts
anderes als eine schleichende Steuererhö-
hung“, kritisiert die Arbeiterkammer und
fordert rasch eine Reform der Lohnsteuer.
Hart erkämpfte Lohnerhöhungen dürften
nicht länger der kalten Progression zum
Opfer fallen. Von den Bruttolöhnen muss
wieder mehr übrig bleiben.
Beispiel 3:
Filialleiterin Sabine M.
Lohnerhöhung brutto +52 €
Sozialversicherung
-9 €
Steuer ohne kalte Progression
-9 €
kalte Progression
-7 €
Lohnerhöhung netto +27 €
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