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tipp 02/14
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Das bleibt netto
Wie viel vom Bruttogehalt
am Ende des Monats tat-
sächlich in der Geldtasche
bleibt, ist oft gar nicht so
leicht zu berechnen. Der
Brutto-Netto-Rechner der AK im In-
ternet hilft dabei. Mit dem Rechner er-
mitteln Sie, wie viel Ihnen nach Abzug
von Steuern und Abgaben tatsächlich
zusteht.
Haushalts-Check
Wofür geben Sie Geld
aus:Miete,Handy, Versiche-
rungen, Sprit, Kreditraten,
Kinderbetreuung? Wieviel
am Monatsende nach Ab-
zug der Ausgaben und Gegenüberstel-
lung der Einnahmen – Lohn/Gehalt,
Pension, Arbeitslosengeld, Kranken-
geld etc. – bleibt, analysiert der On-
line-Haushaltsbudgetrechner der AK.
So tickt Reichtum
Über die ungleiche Vertei-
lung des privaten Reich-
tums gab es bisher kaum
Informationen. Nun zeigt
der „Reichtumsticker“ der
AK Oberösterreich, dass die reichsten
zehn Prozent in Österreich mehr als
900 Milliarden Euro besitzen. Ihr Ver-
mögen wächst fast dreimal so schnell
wie das der restlichen 90 Prozent der
Bevölkerung.
Mein Lohnzettel
Die Monats- oder Gehaltsabrechnung
ist eines der wichtigsten Dokumen-
te für Arbeitnehmer. Die AK erklärt
anhand eines Musterlohnzettels im
Internet die wesentlichen Positionen
verständlich und in einfacher Form.
MINI-tipp
haushaltsbudget.arbeiterkammer.at
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Hohe Steuer frisst
Lohnerhöhungen auf
Vom Gehaltsplus bleibt immer weniger. Die Lohnsteuer frisst die
Einkommenszuwächse auf. Die Arbeitnehmer brauchen eine
Steuersenkung, fordert die AK.
2018 wird das Lohn-
steueraufkommen be-
reits 31,9 Milliarden
betragen. „Damit tra-
gen die Arbeitnehmer
Jahr für Jahr mehr
zum Steueraufkom-
men bei, während sich
Unternehmer immer
weiter aus der Ver-
antwortung ziehen“,
kritisiert die Arbeiter-
kammer.
Kaum Gehaltsplus
Allein durch die so ge-
nannte kalte Progres-
sion (siehe Box) nimmt der Staat heuer
2,65 Milliarden Euro von den Lohnsteu-
erzahlern ein. Wie die kalte Progressi-
on wirkt, zeigt das Rechenbeispiel eines
Arbeiters, dessen Monatslohn seit 2009
(letzte Steuerreform) von 1.500 auf 1.722
Euro gestiegen ist. Ohne kalte Progres-
„Wir zahlen zu hohe
Lohnsteuern“,
klagt
Franz
Mayerhofer,
Facharbeiter bei einem
Kärntner Metallbau-
betrieb. Von seiner
letzten Lohnerhöhung
von knapp 84 Euro
brutto bleibt ihm im
Monat weniger als die
Hälfte: knapp 39 Euro.
„Diese Erhöhung spür
ich nicht. Schließlich
wird auch alles teurer:
Lebensmittel, Strom,
Sprit oder Miete“, sagt
er. Das Lohn-Plus wird
von der Lohnsteuer und der Inflation ge-
schluckt.
25 Mrd. Lohnsteuer
Die Lohnsteuereinnahmen steigen ra-
sant. Fast 25 Milliarden Euro kassierte
der Staat im Vorjahr aus diesem Topf.
Die kalte Progression
Die kalte Progression bezeich-
net jene Erhöhung der Steuer-
belastung, die zustande kommt,
weil die Löhne zwar steigen, die
für die Lohnsteuer maßgebli-
chen Einkommensgrenzen aber
gleich bleiben. Damit rücken
von Jahr zu Jahr immer mehr
Arbeitnehmer in höhere Steuer-
klassen. Ein Teil der Lohnerhö-
hung wird somit vom Finanz-
minister abgeschöpft.
Auswirkungen der kalten Progression
Beispiel 1:
Facharbeiter Franz M.
Lohnerhöhung brutto +84 €
Sozialversicherung
-15 €
Steuer ohne kalte Progression -20 €
kalte Progression
-10 €
Lohnerhöhung netto +39 €
Beispiel 2:
Frisörin Christina W.
Lohnerhöhung brutto +42 €
Sozialversicherung
-6 €
Steuer ohne kalte Progression
-6 €
kalte Progression
-7 €
Lohnerhöhung netto +23 €
Quelle: AK Wien. Alle Zahlen gerundet. Allfällige Überstunden und vom Lohn abgezogene Gewerkschaftsbeiträge und
Betriebsratsumlagen nicht berücksichtigt.
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