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Wir haben mit dem Umlagesystem in Ös-
terreich ein kostengünstiges und sicheres
System. Das gilt für jene, die bereits in
Pension sind und auch für die heute Jün-
geren", ist Günther Goach, Präsident der
Arbeiterkammer Kärnten, überzeugt und
legt nach: „Wer das Gegenteil behauptet,
spielt mit den Ängsten der Menschen."
Monatelang war gegen das bestehende Sys-
tem Stimmung gemacht worden, um zum
großen „Showdown“ beim so benannten
„Pensionsgipfel“ Druck aufzubauen. Im
Vorfeld hatten Politikerinnen und Politi-
ker, Forschungsinstitute und think tanks
vehement geäußert, Österreich könne sich
sein Pensionssystem nicht leisten. „Reine
Verunsicherung“, ärgert sich Goach heftig
über das Ergebnis: „Pensionistinnen und
Pensionisten haben Angst vor Pensions-
kürzungen und viele Junge zweifeln, ob sie
überhaupt eine Pension erhalten werden.“
Keine Kürzungen imPensionssystem
Im Gegensatz zu Deutschland Anfang der
2000er Jahre hat sich Österreich gegen
Kürzungen im Pensionsbereich entschie-
den und ein starkes öffentliches System
gefördert. Deutschland führte die so ge-
nannte „Riester-Rente“ ein, eine freiwil-
lige private Zusatzrente, die vom Staat
subventioniert wird. Sieht man heute
nach Deutschland, haben 30 Prozent der
Beschäftigten weder eine private, noch
eine betriebliche Rente. Andererseits ha-
ben viele, die es sich leisten können, eine
doppelte Vorsorge. Langjährig versicherte
Männer erhalten eine Durchschnittspen-
sion von 1.050 Euro, zwölfmal im Jahr. In
Österreich liegt die Durchschnittspension
bei vierzehnmal 1.560 Euro jährlich.
Umlage- versus kapitalgedecktes System
Das österreichische System ist ein Umla-
geverfahren. Der Großteil der Pensions-
ausgaben wird aus Beiträgen von Arbeit-
geber- und Arbeitnehmerseite, der Rest
aus Steuereinnahmen finanziert. Das
Geld wird direkt wieder an die Leistungs-
empfängerinnen und
-empfänger in Pension
ausgezahlt. Vor allem
in Krisenzeiten zeigt
das Umlageverfahren
seine klaren Vorteile
auf - kapitalgedeckte
Systeme hatten in der
Finanzkrise hohe Ein-
bußen. Viele hatten
das Investitionsrisiko
unterschätzt, es kam
zu einem erheblichen
Wertverlust des Vor-
sorgekapitals.
Das
heißt: Das Umlagesys-
tem legt Geld auf die
sichere Seite. Das kapitalgedeckte System
spekuliert mit Geld – und wenn es nicht
gut läuft, kann plötzlich eine beträchtliche
PENSIONS-
REFORM
AK/Helge Bauer
Ein Ende der Verunsicherungstaktik beimThema Pensionen fordert
AK-Präsident Günther Goach: „Wer sein Leben lang arbeitet und in das
System eingezahlt hat, soll einen finanziell abgesicherten Ruhestand haben."
Pensionssystem in Österreich
ist kostengünstig und sicher
Summe weg sein.
Arbeit ermöglichen
Vielmehr als ein höhe-
res Pensionsantritts-
alter zu fordern, sind
Politik und Wirtschaft
gefordert,
Arbeits-
plätze zu schaffen, zu
sichern und vor al-
lem älteren Menschen zu ermöglichen,
länger zu arbeiten. Bereits heute geht fast
die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen und
ImDurchschnitt
1.560 Euro
Die durchschnittliche
Brutto-
pension
beträgt in Österreich
vierzehnmal jährlich
In Kärnten sind es 1.117,13 Euro.
Bei Männern 1.471,68 Euro, bei
Frauen nur 890,24 Euro. Gründe
dafür sind schlechtere Entloh-
nung, Erwerbsunterbrechun-
gen und höhere Teilzeitquoten.