Katzian immer drängender. Die Bemühungen der EU für ein europa-
weites Datenschutzrecht seien zwar zu begrüßen.
„Aber für den
Schutz der ArbeitnehmerInnendaten sind vor allem Mitbestim-
mungsrechte entscheidend. Das können Zustimmungs- bzw. Veto-
rechte der einzelnen Beschäftigten gegenüber Datenverarbeitungen,
aber vor allem auch Zustimmungs- bzw. Vetorechte von Betriebs-
rätInnen sein. Nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen zur
Datenschutzgrundverordnung wären diese Mitbestimmungsrechte in
ihrer Substanz in ganz Europa extrem gefährdet“.
(ebd., o.S.)
Im Workshop wurde noch über folgende Themen ausführlich disku-
tiert: Was ist mit psychischer Gesundheit? Mit dem Arbeitnehmer-
Innenschutz? Definition von Arbeitsplatz? Auswirkungen auf unser
Sozialversicherungssystem? Definieren wir uns weniger durch unse-
re Arbeit, sondern durch das, was wir tun? Wertigkeiten der Lohn-
arbeit, oder brauchen wir ein garantiertes Grundeinkommen für alle?
Abschließend sei festgehalten, dass sich die Autorin und der Autor
dieses Beitrages der vielfältigen Herausforderungen und Potenziale,
die die Aspekte rund um Digitalisierung und Industrie 4.0 bieten,
bewusst sind. Insgesamt ist es von höchster Bedeutung, die Vo-
raussetzungen dafür zu schaffen, dass sich die europäische und
österreichische Wirtschaft in einer digital vernetzten Weltwirtschaft
im Wettbewerb bewähren und alle relevanten gesellschaftlichen
Gruppen an den Wertschöpfungsergebnissen teilhaben können.
Um als Volkswirtschaft wettbewerbsfähig bleiben zu können, muss
sichergestellt werden, dass ArbeitnehmerInnen, KonsumentInnen
und Privatpersonen über jene Qualifikationen verfügen, die ein posi-
tives Agieren in der Arbeitswelt und der Gesellschaft ermöglichen.
Daher ist es wichtig, dass das Bildungssystem verstärkt auf die
Vermittlung jener Kompetenzen Wert legt, die zu selbstständiger
und selbstbestimmter Weiterentwicklung befähigen.
Hinterseers zusammenfassende Bemerkungen sollten in diesem
Kontext auch als Leitgedanke für die weiteren Überlegungen gelten:
„Gerade in Zeiten des Umbruchs muss daher die Aufnahme von
Verteilungskämpfen im Vordergrund stehen: Es geht um angemesse-
ne Löhne, eine faire Verteilung der Arbeitszeit sowie um die Anpas-
sung der arbeits- und sozialrechtlichen Errungenschaften an neue
Rahmenbedingungen“.
(Hinterseer 2015, S. 2.)
Dass die Digitalisierung sozial zu gestalten sei unterstreichen auch
Claudia Fritsch und Lucia Bauer in dem sie festhalten:
„Die Digi-
Politische Bildung
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