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Politische Bildung
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Monika Kemperle/Martin Gressl
Die Zukunft der Arbeitsgesellschaft
in der digitalen Revolution
Die nachfolgende Zusammenfassung gibt einen inhaltlichen Einblick
in den Workshopvortrag von Monika Kemperle und gleichzeitig eini-
ge ergänzende Erläuterungen zu aktuellen Befunden rund um das
Thema Digitalisierung. Die Textauszüge stützen sich auf Vorlagen
der AutorInnen und persönliche Mitschriften im Rahmen des Work-
shops.
Wir leben inmitten der digitalen Revolution – immer ausgefeiltere
Technologien übernehmen menschliche Arbeit. Vermutlich wird in
den nächsten Jahren rund die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze ver-
schwinden. Was bedeutet diese Entwicklung für Einkommen, Bil-
dung, sozialen Schutz und soziale Rechte sowie für die Verteilungs-
gerechtigkeit in der Gesellschaft: Massenarbeitslosigkeit oder ein
Grundeinkommen für alle? Wie werden die Gewerkschaften und die
Zivilgesellschaft mit den daraus resultierenden neuen Herausfor-
derungen umgehen?
Digitalisierung, die vierte „industrielle Revolution“, Industrie 4.0 –
alle diese Begriffe beschreiben die Transformation der Wirtschaft
durch eine Technologie, die Maschinen und Unternehmen miteinan-
der verknüpft. Unternehmen können somit den Produktionsprozess
jedes beliebigen Produktes jederzeit und an jedem Ort der Welt in
sogenannten „intelligenten Fabriken“ überwachen. Automatisie-
rungsprozesse ermöglichen den Austausch von Produktionsdaten
zwischen Fertigungseinheiten eines Werkes, aber auch zwischen
anderen Werken, Lagerhallen oder Dienstleistern entlang der Wert-
schöpfungskette. Beim sogenannten „Internet der Dinge“ kommuni-
zieren Maschinen untereinander komplexe Aufgaben und Anwei-
sungen.