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Politische Bildung

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Stiftungen etwa in entwicklungspolitisch relevanten Bereichen fest-

stellen. Was in den Medien gerne als uneigennütziges Engagement

von Philanthropen gefeiert wird, hat problematische Aspekte und

gerät zunehmend in Kritik. Der Entwicklungsexperte Jens Martens

hat das Engagement privater Unternehmen und Stiftungen im

Rahmen internationaler Organisationen bereits 2004 sehr kritisch

analysiert. Er beleuchtet den Trend innerhalb der UNO hin zu globa-

len Partnerschaften, die in der Folge, nicht nur zivilgesellschaftliche

sondern auch private Akteure (Stiftungen, transnationale Unterneh-

men) in politische Entscheidungen einbezieht. Damit können z.B.

transnationale Unternehmen und Interessenvertreter auf die Themen-

setzung und die konkreten politischen Entscheidungen Einfluss neh-

men (vgl. Martens 2014, S. 153). Besonders umstritten ist in diesem

Zusammenhang etwa das Engagement der Stiftung von Melinda und

Bill Gates in der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Etwa 80 Pro-

zent des Budgets der WHO kommen aus freiwilligen Zahlungen und

Spenden; diese Mittel sind zweckgebunden und müssen entspre-

chend den Vorgaben der jeweiligen Geber eingesetzt werden. Damit

nehmen die privaten Akteure direkt Einfluss auf die Ausrichtung von

Gesundheitsprogrammen und Strategien der WHO.

Es ist daher erforderlich, internationale Entwicklungszusammenar-

beit, aber auch das Engagement privater Stiftungen und transnatio-

naler Unternehmen als Teil von politischen Maßnahmen wahrzuneh-

men und zu analysieren und sie wieder stärker der politischen Ge-

staltung durch die internationale Staatengemeinschaft und die inter-

nationalen Organisationen zuzuführen und damit letztlich auch die

demokratische Kontrolle zurückzugewinnen.

Resümee und Perspektiven

Globale soziale Fragen wie die Bekämpfung von Unterernährung, die

Verringerung von Armut sowie soziale Sicherung haben wesentlich mit

sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu tun. Die wachsende Kluft

zwischen Armen und Reichen und zwischen armen und reichen Län-

dern wird zunehmend als eine der größten Gefahren für den sozialen

Zusammenhalt von Gesellschaften gesehen. Die britische Hilfsorga-

nisation Oxfam legt jährlich ihre Analyse von Statistiken zur weltwei-

ten Vermögensverteilung vor. Der letzte Bericht „zeigt, dass das reich-

ste Prozent der Weltbevölkerung 50,8 Prozent des weltweiten Ver-

mögens besitzt – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusam-

men“ (Oxfam 2017, o. S.). Auch Studien der Weltbank oder der OECD

zeigen eklatante Unterschiede (vgl. Nowak 2015, S. 20 ff.). Ökonomi-