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Je länger eine Armutssituation andauert,

desto schwieriger wird es, mitzuhalten

Menschen, die unter der Armutsgefährdungsschwelle leben, sind

mit schlechteren und gesundheitsschädigenderen Wohnbedingun-

gen – wie z.B. Lärm, Feuchtigkeit, Schimmel –

konfrontiert. 16 % le-

ben in Wohnungen mit Überbelag. Gerade für Kinder und Jugend-

liche in diesen Haushalten hat das besondere Auswirkungen, da

ihnen ein Raum zum Lernen oder Spielen und für ihre persönliche

Entwicklung fehlt. Die finanzielle Belastung durch Wohnkosten wird

zu einem immer wichtigeren Indikator. Liegt dieser über 40 % des

Haushaltseinkommens, spricht man von einer erhöhten Belastung.

Ist der Wohnkostenanteil am Einkommen zu hoch, wirkt sich die

natürlich auf die restlichen Ausgaben aus. 99.000 Kinder und

Jugendliche unter 19 Jahren leben in einem Haushalt, bei dem der

Wohnkostenanteil am Einkommen über 40 % beträgt. Die Konse-

quenzen dieses Ungleichgewichts sind häufig nicht auf den ersten

Blick ersichtlich; kommt es jedoch zu unerwarteten Ausgaben, gera-

ten Haushalte mit einer derartig engen Einnahmen-Ausgaben-Struk-

tur schnell in eine prekäre Schieflage.

Armut und Ausgrenzung hat Auswirkungen auf die Lebenszufrie-

denheit. Personen mit hohem Einkommen und hoher Bildung sind

überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Leben. Personen unter ei-

nem bestimmten Mindestlebensstandard, also jene mit Einschrän-

kungen in zentralen Lebensbereichen und arbeitslose Personen, be-

werten ihre Lebenssituation mit weniger Zufriedenheit.

Ob und wie gut unsere Sozialsysteme und die Gesellschaft

Ungleichheit bekämpfen und Armut verhindern können, sieht man

z.B. an dem Konzept der sozialen Mobilität. Soziale Mobilität be-

zeichnet die Mögl ichkeit, eine andere gesellschaftliche Position als

die soziale Herkunft zu erreichen. Ulrich Beck prägte in den 1980er-

Jahren den Begriff des Fahrstuhleffekts. Er argumentierte, dass unter

der gesellschaftlichen Bedingung, alle vom steigenden Wohlstand

profitieren und damit Ungleichheiten in der Gesellschaft grundsätz-

lich akzeptierter sind. Damit einhergehend analysierte Beck aber

auch eine steigende Individualisierung, eine Entwicklung weg von

der eigenen sozialen Herkunft und hin zu einer steigenden

Abhängigkeit von öffentlichen Institutionen. Er war der Meinung,

dass durch die Individualisierung die institutionalisierten Sozial-

leistungen und Unterstützungsformen wichtiger werden denn je. (Vgl.

Beck 1986.) Die Sicherheit und Planbarkeit des sozialen Aufstiegs

durch Bildung und ein damit einhergehendes höheres Einkommen

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Politische Bildung

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