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Politische Bildung

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Jahre waren, konnten die Teilnehmenden anhand von Assoziationen

zu den Jahren 2011, 2009 und 2003 ihr Wissen aktualisieren und zu-

gleich in einen größeren Kontext stellen. Im Anschluss daran wurden

in jeweils drei Gruppen unterschiedliche Fragestellungen zur Work-

shop-Thematik diskutiert, deren Ergebnisse schließlich im Plenum

präsentiert und kommentiert wurden. Im Folgenden werden die wich-

tigsten Assoziationen, Positionen und Argumentationsstränge der

Teilnehmenden der beiden Workshops zusammengefasst.

Ad 1. Assoziationen zu den Jahren 2011, 2009 und 2003

Folgende Assoziationen kamen von den Teilnehmenden für das Jahr

2011: Arabischer Frühling, der Selbstmord in Tunesien, Mubarak, der

Tahrir Platz/Kairo, Gaddafi, Ölpreisanstieg, die Rolle der neuen Me-

dien (Social Networks), Arbeitsplatzprobleme, Bombardements, Aus-

bruch der Unruhen, Umbruchstimmung, hohe Erwartungen, Gewalt

und Auslandsgeheimdienste.

Schwieriger gestaltete sich die Zuordnung von Ereignissen für das

Jahr 2009. Nachdem es für dieses Jahr keine Assoziationen seitens

der Workshopteilnehmenden gab, oblag es dem Workshopleiter,

einen Zusammenhang zwischen den arabischen Revolten von 2011

und der grünen Bewegung im Iran herzustellen. Diese sich nach mas-

sivem Wahlbetrug im Jahr 2009 formierende Bewegung kann insofern

auch als historische Vorläuferin verstanden werden, als sie unter den

Bedingungen eines autoritären Regimetypus in der Lage war, vor

allem in Teheran massenhaften Protest in öffentlichen Räumen zu

artikulieren. Mit ihrer grundsätzlichen Forderung nach einem demo-

kratischen Wahlprozedere und einer politischen Öffnung des Landes

bewies sie, dass es möglich sein kann, einem repressiven Regime

zumindest zeitweilig die Deutungshoheit über das Politische ent-

reißen und zugleich einen öffentlichkeitswirksamen Protest organisie-

ren zu können. Dies strahlte entsprechend auf den arabischen Raum

aus und wurde somit ein weiteres historisches Erfahrungsmoment in

der Entwicklung von Protest.

Eindeutiger gestalteten sich die Assoziationen, die die Workshop-

teilnehmenden mit dem Jahr 2003 hatten, d.h. vor allem die von den

USA angeführte und nicht vom UN-Sicherheitsrat sanktionierte Inva-

sion in den Irak. Für viele Teilnehmende wurde ersichtlich, dass die

Invasion und der Krieg gegen den Irak in einem vielschichtigen Zu-

sammenhang mit den Revolten von 2011 stehen und als Folge die

Verwerfung und Neuzusammensetzung gesellschaftlicher, sozialer

und wirtschaftlicher Verhältnisse im Irak mit sich brachte. Zugleich

wurden massenhafte Proteste in der arabischen Welt gegen die Inva-