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nahen Balkan, wo sie durch ethnischer Diskriminierung und Verfol-

gung marginalisiert oder in den ärmsten Regionen völlig marginali-

siert und ohne ausreichende Lebensgrundlagen eher dahinvegetieren

– Lebensqualität ist ein Fremdwort aus einer fernen und unbekann-

ten Welt voller Milch und Honig, die man dennoch täglich als Kon-

trast zum eigenen Elend im Fernsehen und über Smartphone-Fotos

beschauen kann – und einzig dieser letzte Aspekt unterscheidet

heute von damals, als unsere europäischen Auswanderer in die neue

Welt aufbrachen aus exakt denselben Motiven und voller Hoffnung

auf ein besseres Leben.

Lange Zeit bestimmte das Schuldendrama der südeuropäischen Län-

der, allen voran Griechenland, samt der Auswirkungen der Austeri-

tätspolitik auf den „kleinen Mann“ die Nachrichtenflut. Inzwischen

überlagert aber das Drama der Flüchtlinge alles andere. Es geht um

deren Leid auf ihrer langen Reise, um administrative Fragen ihrer Ein-

und Weiterreise, um organisatorische Fragen ihrer Unterbringung,

Versorgung und Betreuung. Es geht dabei um die aufgebotene Will-

kommenskultur, um die Anstrengung von zivilgesellschaftlich En-

gagierten und deren Grenzen der Belastbarkeit, um drohenden admi-

nistrativen und ordnungspolitischen Overkill bei anhaltend hohen

Flüchtlingszahlen. Und es geht um die

Ängste der Einheimischen vor

Überlastung:

Wo sollen all die Leute unterkommen, was wird mit den

Mietpreisen? Wo gibt es Arbeit für sie? Wie lange verkraften unsere

Sozialkassen den Aderlass durch die Nichteinzahler, werden dereinst

noch Reserven sein für meine Pension? Und es geht schärfer gefas-

st um

angebliche Überfremdung und Unterwanderung:

Werden die

Flüchtlinge mit ihrer Kultur jemals in unserer Gesellschaft ankom-

men? Wie groß ist die Gefahr durch all die vielen jungen Männer für

unsere Frauen? Die deutsche Bundeskanzlerin wird während ihres

Besuchs in einem Flüchtlingslager lauthals als ‚Volksverräterin‘ be-

schimpft. In der NS-Zeit hatte mit der Todesstrafe oder zumindest

mit Enteignung und Vertreibung zu rechnen, wer das eigene Blut

nicht reinhält und mit den Feinden paktiert.

Im Schatten dieser Tagesmeldungen vollziehen sich erhebliche Ver-

änderungen in der Arbeitswelt in Österreich – und auch global. Die

Umstrukturierungsprozesse zeigen sich eher mittelfristig: Einerseits

steigen die Arbeitslosenzahlen seit Jahren kontinuierlich an, der Vor-

zeigestatus Österreichs im EU-Vergleich droht sich aufzubrauchen.

Anderseits bietet eine nach wie vor dynamische Wirtschaft den

Gut-Qualifizierten anspruchsvolle Jobs, gute Einkommens- und Auf-

stiegsperspektiven. Am unteren Ende aber – von den Kirchen der-

einst thematisiert als 4. Welt – sammeln sich die Langzeit-Arbeits-

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Politische Bildung

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