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tipp 04/16
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ammer.atAktuell
SCHWERPUNKT
Arbeit & Recht
Konsument Bildung
Beruf & Familie Steuer & Geld Menschen & Meinungen
„Freizeit-Optionen“
verankern und auf viele
Kollektivverträge ausdehnen.
Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
nehmer sollen zwischen Geld
und Freizeit wählen
können.
AK/Erwin Schuh
KürzereWochenarbeitszeit
Pilotprojekte zeigen:
weniger Krankenstände, die
Arbeitnehmer sind gesünder
und glücklicher, und die
Leistung wird gesteigert.
Gesetzesanpassungen
Das (Arbeits-)Recht
muss sich an aktuelle
Gegebenheiten anpassen.
Mehr gut bezahlte Jobs
Löhne müssen sich nach
oben entwickeln, damit
Menschen sich ihr Leben
leisten können.
lich und finanziell, bildungs- oder gesell-
schaftspolitisch. Ihre Grundlagenarbeit ist
die Basis für die politische Interessenver-
tretung, die wir gegenüber der Wirtschaft
und der Politik zum Wohle der Kärntner
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
wahrnehmen.“
Die Zukunft des Arbeitsmarktes
Fakt: Heute sind mehr Menschen in Be-
schäftigung als vor der Krise. Aber: Das
Arbeitskräfteangebot ist in den vergan-
genen Jahren stark gewachsen und wird
auch weiter wachsen. Gründe dafür sind:
die Pensionsreformen – durch das stei-
gende Antrittsalter bleibt ein Teil der
Menschen länger imArbeitsprozess.
die steigende Erwerbsbeteiligung
von Frauen – 2015 waren in Kärn-
ten rund 6.500 Frauen mehr be-
schäftigt als 2005.
die Migration wird weiter anstei-
gen.
Der Arbeitsmarkt wird sich nicht
von alleine erholen, wir brau-
chen Veränderungen. „Die Ar-
beitslosigkeit zu bekämpfen hat
für mich oberste Priorität. Vor
allem gering Qualifizierte, ältere und ge-
sundheitlich angeschlagene Arbeitnehmer
tragen die Hauptlast. Wir brauchen Maß-
nahmen, um diesen Menschen zu helfen“,
ist Goach überzeugt.
Kein sozialer Kahlschlag
Forderungen nach Verschlechterungen
bei der sozialen Absicherung werden im-
mer populärer. „Auf dem Rücken der
Schwächsten wird politisches Kleingeld
gewechselt. Den Betroffenen, seien sie ar-
beitslos oder trotz Berufstätigkeit auf die
Aufzahlung durch die Mindestsicherung
angewiesen, wird unterstellt, dass sie an
ihrer Lage selbst schuld seien. Sie werden
gezielt verunsichert. Das österreichische
Sozialsystem, auf das wir stolz sein kön-
nen, ist für Menschen in schwierigen Si-
tuationen da und soll es auch
weiterhin bleiben“, ist Goach
empört über die gezielte Panik-
mache, die er schärfstens verur-
teilt. Die Vorschläge ignorieren
den ursächlichen Zusammen-
hang des Arbeitsmarktproblems
mit der Finanz- und Wirtschafts-
krise 2008/09, die noch immer
anhält, und beschreiben die Pro-
blemlage nur unzureichend oder
gar nicht: „Betroffenen die soziale
Absicherung zu streichen kann nicht
die Lösung sein!“, unterstreicht der
AK-Präsident.
Lösungsvorschläge
von Experten liegen am Tisch: Arbeit
muss gerechter verteilt werden. „Es
ist Aufgabe der AK, die Arbeitnehmer
zu schützen. Zunehmend wird versucht,
Arbeitnehmerrechte auszuhöhlen. Das
darf nicht sein. Wir müssen ohne Ein-
schränkungen und Tabus Lösungen
für die Zukunft definieren“,
ist Goach
überzeugt.
Für die Arbeiterkammer steht fest:
Arbeitsmarktpolitische Fragen sind kei-
ne Einbahnstraße. „Die Diskussion darf
nicht allein unter den Aspekten „Flexibi-
lität“ und „Lohnkürzungen“ geführt wer-
den, das greift zu kurz. Eine Trendände-
rung können nur alle beteiligten Kräfte
gemeinsam herbeiführen“, bekräftigt der
AK-Präsident: „Wir müssen Einkommen
und die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer sichern. Dienstnehmer
sind flexibel genug, Arbeit muss jedoch
gerecht verteilt und bezahlt werden. Un-
ternehmen möchten sich Überstunden
ersparen. Ich sage: Wenn Menschen flei-
ßig arbeiten, muss auch der Lohn passen.
Flexibilität zumNulltarif – mit mir nicht!“
Zangerl (Tirol), Rudi Kaske (Wien), Günther Goach,
Siegfried Pichler (Salzburg) undMarkusWieser
(Niederösterreich, v.l.n.r.). Ihr gemeinsamesMotto:
Herausfordernde Zeiten erfordern neueWege.
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