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tipp 02/15
k aernten.arbeiterk ammer.at
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Ausstellungs-Projektleiter Heinz Pichler (r.) und Zeit-
historiker Dieter Pohl bei der Eröffnung am8. Mai.
Immer wieder melden sich in der
AK-Beratung enttäuschte Jugendli-
che, die unter dem Titel "Praktikum"
voll gearbeitet, dann aber bestenfalls
ein Taschengeld erhalten haben. Ein
Pflichtpraktikum im Rahmen einer
Schulausbildung oder eines Studiums
ist in der Regel ein Arbeitsverhältnis,
kann aber auch ein Ausbildungsver-
hältnis sein. Das hängt davon ab, ob
Merkmale eines Arbeitsverhältnisses
(wie Eingliederung in den Arbeits-
prozess,
Weisungsgebundenheit)
überwiegend erfüllt sind oder nicht.
Pflichtpraktika imHotel- und Gastge-
werbe sind zumeist reguläre Arbeits-
verhältnisse. Bei einem Arbeitsver-
hältnis hat man mehr Rechte – zum
Beispiel auf Entgelt oder Entgeltfort-
zahlung im Krankheitsfall.
AK-Bildungsexperte Helmut Krainer
AK/Helge Bauer
Damit das Praktikumnicht
zur Enttäuschung wird
Begleitband
Zu der Ausstellung "8. Mai 45
– Ende und Aufbruch" ist ein
wissenschaftlicher Begleitband
mit Beiträgen verschiedener
Historiker erschienen. Der
Band ist gegen eine freiwillige
Spende bei der AK erhältlich.
Wichtig vor Praktikum
Genaue Tätigkeit, Beginn und Ende
der Beschäftigung, Arbeitszeit, Ent-
lohnung in einem Arbeitsvertrag
schriftlich vereinbaren und Kollek-
tivvertrags-Zugehörigkeit prüfen.
MINI-tipp
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Informationen: 050 477-2307
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kaernten.arbeiterkammer.at
Junger Historiker erforscht
AK während der NS-Zeit
Im Rahmen der Ausstellung "8. Mai 45 –
Ende und Aufbruch" werden erstmals
Ergebnisse eines Forschungsprojektes
präsentiert, dass sich mit der Kärntner
Arbeiterkammer in der Zeit des Nati-
onalsozialismus auseinandersetzt. Der
Historiker Daniel Weidlitsch forscht an
diesem dunklen Kapitel der Geschichte.
Warum setzt sich die AKmit der
NS-Zeit auseinander?
Austrofaschismus und Nationalsozialis-
mus bilden tiefe Zäsuren und prägen die
Kärntner Arbeiterbewegung bis heute.
Vor diesem Hintergrund hat die AK ein
ureigenes Interesse an der Aufarbeitung
ihrer Vergangenheit. Gerade der Zeit-
raum 1938 bis 1945 galt bisher als weißer
Fleck und wird nun – im Rahmen eines
2013 initiierten Forschungsprojektes –
in Kooperation mit dem Institut für die
Geschichte der Kärntner Arbeiterbe-
wegung und der Universität Klagenfurt
(Institut für Geschichte) untersucht.
Wie gestaltet sich die Aufarbeitung die-
ser Geschichte?
Wir haben es mit einer äußerst fragmen-
tarischen Quellenlage zu tun. Das ist
darauf zurückzuführen, dass einerseits
Schriftstücke beseitigt wurden. Anderer-
seits das AK-Gebäude 1944 den Bombar-
dements auf Klagenfurt zum Opfer fiel.
Deshalb sind intensive Recherchen in
in- und ausländischen Archiven – etwa
im Bundesarchiv in Berlin – notwendig.
Welche Ergebnisse hat man
bisher und was wird noch erwartet?
Der Fokus lag bisher auf der Erforschung
des Jahres 1938, als die Arbeiterkammer
von den Nazis per Gesetz ausgelöscht
wurde. An ihre Stelle trat mit der Deut-
schen Arbeitsfront (DAF) die größte
Massenorganisation des Dritten Reiches.
Die weitere Forschung konzentriert sich
insbesondere auf die personellen Konti-
nuitäten und den Wirkungs- sowie Ak-
tionsradius der Deutschen Arbeitsfront
in Kärnten.
Die Kärntner Arbeiterkammer hat 70 Jah-
re nach der Kapitulation der Deutschen
Wehrmacht diesem Wendepunkt der Ge-
schichte eine Ausstellung unter dem Titel
"8.Mai 45 – Ende und Aufbruch" gewid-
met. Dabei wurden erste Forschungser-
gebnisse eines Projektes präsentiert, das
Vielbeachtet
Wendepunkt 8. Mai 45 - Ausstel-
lung bis Jahresende verlängert.
AK/Helga Rader
AK/Helga Rader
sich mit der AK während der NS-Zeit aus-
einandersetzt (siehe Interview oben). Die
Ausstellungseröffnung fand unter Teil-
nahme des offiziellen Kärntens statt.
"Achtsamkeitspunkte" in Klagenfurt
Mit Installationen in der Klagenfurter
Innenstadt – den sogenannten Achtsam-
keitspunkten – setzte die AK auch einen
Akzent bei der regionalen Erinnerungs-
kultur. Wegen starken Zuspruchs und re-
gen Interesses wurde die ursprünglich bis
Ende September geplante Ausstellung bis
Jahresende verlängert. Informationen gibt
es unter 050 477-2307.
PROFI-tipp
DerWissen-
schafter Daniel
Weidlitsch setzt
sichmit der AK
in der Zeit von
1938 bis 1945
auseinander.