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Es muss nichts neu erfunden werden: Bei den einschlägig bekannten

und fachlich profilierten Trägern stehen Erfahrungswissen samt good

practice Modelle und somit ein bewährtes und abrufbares Potential

bereit. Das Projekt „spacelab“ der Wiener Jugendzentren bietet her-

ausragende Anknüpfungspunkte im städtischen Raum, um gerade

entmutigte Jugendliche aufzufangen. Und hier ermöglichen die

Kärntner Volkshochschulen insbesondere im Bereich der Grundbil-

dung allen Menschen ungeachtet derer Herkunft und dem sozialen

Status, kostenfreie Bildungsangebote von der Alphabetisierung bis

hin zur Absolvierung des Pflichtschulabschlusses zu nutzen. Sicher

kostet das Geld für die öffentliche Hand, dieses Geld ist aber eine

klassische Investition in die Zukunft, die sich vor allem bei der

Zielgruppe Jugend auszahlen wird. Nichts ist teurer als Gefängnisse!

Die Förderung durch Qualifizierung, Beratung und Begleitung sind

das Mittel der Wahl moderner Sozialstaaten. Dies stärkt zudem die

binnenwirtschaftliche Konjunktur, da Bildung und Sozialarbeit uno

actu im eigenen Land erfolgen müssen und schwer ins Ausland ver-

lagerbar

4

sind.

Erwachsene – für Wiedereinstieg

oder Neuanfang ist es nie zu spät

Was oben für Jugendliche in kritischen Lebensphasen dargelegt

wurde, gilt ebenso für jene Erwachsenen, die sich in sozio-ökono-

misch marginalisierten Positionen in der sog. 4. Welt befinden oder

solche Szenarios für sich und ihre Familie befürchten und Deklassie-

rungsängste hegen. So hat etwa die Evaluation des Kärntner Pro-

gramms für Arbeitsmarktferne klare Empfehlungen formuliert, wie In-

tegrationsmaßnahmen für arbeitsmarktferne Personen konzipiert und

implementiert sein sollten, um wirksam zu sein (Arnold u.a. 2014).

Wichtig ist hier die Einsicht, dass auch jene Maßnahmen, die nicht

unmittelbar als messbares Zählergebnis hinsichtlich der Vermitt-

lungsquote verbuchbar sind, durchaus positive Effekte zeitigen,

wenn man bereit ist, Fortschritte hinsichtlich der individuellen Stabili-

sierung und Normalisierung von Biografien als sog. weiche Faktoren

zu erkennen und diese als Erfolge anzuerkennen, was insbesondere

dann gelingt, wenn man die üblichen Folgekosten von aus der Bahn

geworfenen Biografien in Rechnung stellt. Ein Sozialstaat darf die

Verlierer-Gruppen im wirtschaftlichen Ausleseprozess nicht abschrei-

Politische Bildung

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4)

Dass es mitunter doch geht, zeigt die Stadt Wien, die Teilkontingente ihrer Flüchtlinge in der

benachbarten Slowakei untergebracht hat und dort auch bekochen, bewachen, betreuen

und sicher auch sprachlich und vielleicht sogar beruflich fortbilden lässt. Immerhin bleibt die

Wertschöpfung in Kerneuropa.