Befund 13:
Im Zuge einer umfassenden empirischen Analyse war
zudem nicht ausschließlich der Status quo der Arbeits- und Le-
bensbedingungen im Weiterbildungssektor in Kärnten von Inter-
esse, sondern auch welche beruflichen und privaten Zukunftsaus-
sichten die befragten Erwachsenenbildner/innen hegen. Die Zu-
kunftserwartungen fallen dabei äußerst optimistisch aus; auch
konnte keinerlei Zusammenhang mit der Art der Haupttätigkeit (nor-
mal vs. atypisch) wie auch ausgewählten personenbezogenen
Merkmalen identifiziert werden.
Der nun folgende letzte Abschnitt fasst mit der insgesamten Lebens-
zufriedenheit nochmals alle erhobenen und analysierten Befunde in
einer Frage zusammen.
4.6 Insgesamte Lebenszufriedenheit
In den vorherigen Abschnitten der vorliegenden Untersuchung wur-
den zahlreiche Bereichszufriedenheiten untersucht, diese müssen
jedoch
klar von der
allgemeinen Lebenszufriedenheit
abgegrenztwerden.
Während sich die allgemeine Lebenszufriedenheit mit der
Le
-
benssituation insgesamt beschäftigt, betrachtet die Bereichszu-
friedenheit lediglich bestimmte Teilaspekte des Lebens wie etwa die
Zufriedenheit mit der Berufssituation, der finanziellen Stellung eines
Haushaltes oder der Gesundheit (vgl. Eurostat, 2015, S. 236; Dette,
2005, S. 37; Enste & Ewers, 2014, S. 2). Als gängige Möglichkeit zur
Messung des individuellen Wohlbefindens und Glück wird häufig die
subjektive Lebenszufriedenheit („Life Satisfaction“ oftmals auch als
„Subjective well-being“ bezeichnet) herangezogen (vgl. Enste &
Ewers, 2014, S. 1f.; OECD, 2015, S. 26; Eurostat, 2015, S. 238).
Diese bezieht sich auf kognitive Bewertungsprozesse der eigenen
Lebensqualität (vgl. Diener et al., 1985 in Dette, 2005, S. 37) und
stellt somit eine bewusste, rückblickende Bewertung der eigenen
Lebenssituation dar (vgl. Dette, 2005, S. 37; Eurostat, 2015, S. 236).
Die individuelle, insgesamte Lebenszufriedenheit wird in der
„Glücksforschung“ mit der Frage „Alles in allem, wie zufrieden sind
Sie im allgemeinen mit Ihrem Leben?“ anhand einer elfstufigen
Skala von 0 („ganz und gar unzufrieden“) bis 10 („ganz und gar
zufrieden“) gemessen (vgl. Enste & Ewers, 201
4
, S. 1f.; Eurostat,
2015,
S. 239; OECD, 2015, S. 26) und war auch in der vorliegenden Erhebung
eingebunden. Betrachtet man aktuelle Untersuchungen,
welche diesen
Indikator der Lebenszufriedenheit heranziehen so
wird deutlich, dass
Österreich im EU-Vergleich mit einem Mittelwert der Lebenszufriedenheit
von 7,8 im Jahr 2013 einen Spitzenplatz
einnimmt (EU-28: 7,1).
Österreich rangiert damit deutlich über Län -
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Politische Bildung
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