vorliegenden Untersuchung stehende Erwachsenenbildung zu
zählen ist – zunehmend an Gewicht. So hat im produzierenden
Bereich die Zahl der unselbstständig Beschäftigten
1
zwischen 1995
und 2016 um 12,2 % abgenommen; gleichzeitig wurde im Dienst-
leistungssektor ein Beschäftigungsplus von 21,5 % verzeichnet.
2
Im
Jahr 2016 entspricht dies einem Anteil der unselbstständig Be-
schäftigten im primären Sektor von 1,0 % (1995: 1,3 %), 26,5 % im
produzierenden Bereich (1995: 33,1 %) und insgesamt 72,5 % im
Tertiärsektor (1995: 65,6 %; vgl. Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, 1996, 2017a; eigene Berechnungen),
womit die geringer werdende Bedeutung der ersten beiden Sektoren
zusätzlich untermauert werden kann. Diesbezüglich sprechen Wis-
senschaftler/innen von einem graduellen Hineinwachsen in eine
Dienstleistungs- bzw. Wissensgesellschaft;
viele „Zukunftsfor-
scher“ bezeichnen diese Entwicklung auch als Übergang in eine
postmoderne bzw. postindustrielle Gesellschaft, in der viele Grund-
elemente, welche die Beschäftigungsverhältnisse lange Zeit charak-
terisiert haben bzw. charakterisieren, keinen Platz mehr finden wer-
den (vgl. Gerlmaier, 2002).
Dieser Umbruch wirtschaftlicher Strukturen ist geprägt von einer
Koinzidenz verschiedener Entwicklungen auf technologischer, politi-
scher, wirtschaftlicher und sozialer Ebene; insbesondere war und ist
der technologische Wandel für die Umgestaltung von Arbeitsar-
rangements (mit)verantwortlich. Mit der Durchdringung des Arbeits-
prozesses durch moderne Informations- und Kommunikations-
technologien (IKT) wurden zahlreiche Veränderungen ausgelöst, die
alle Bereiche des Wirtschaftslebens nachhaltig prägen (vgl. Van-
selow, 2003) und auch in (naher) Zukunft (mit)gestalten werden
(Stichwort: Industrie 4.0). Gerade die aktuellen Veränderungen der
Arbeitswelt sind – im Detail betrachtet (vgl. etwa Schwarzbauer,
2017) – die Fortsetzung bestehender Entwicklungen der vergange-
nen Jahrzehnte, insbesondere der Internationalisierung von Wert-
schöpfungsketten und den seit Anfang der 90er-Jahre bestehenden
Automatisierungstendenzen. Maßgeblich beschleunigt wurden diese
technologischen Weiterentwicklungen durch eine stetige Globalisie-
rung von weltweiten Märkten. Die Globalisierung der Weltwirtschaft
führte zu einer Intensivierung der Konkurrenz durch Deregulierun-
gen, Privatisierungen und Liberalisierungen und förderte damit die
schnelle Ausbreitung von Wissen und Netzwerken durch technologi-
Politische Bildung
8
1)
Zahl der unselbstständig Beschäftigten
ohne
Kindergeld- und Karenzgeldbezieher/innen
sowie Präsenzdiener.
2)
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im primären Sektor blieb im Vergleich zum Jahr
1995 in etwa gleich; es wurde ein Minus von 223 Personen bis zum Jahr 2016 verzeichnet.