Günther Goach
Präsident der
Arbeiterkammer Kärnten
Vorwort
Die vorliegende Studie der Arbeiterkammer Kärnten beleuchtet erstmals die Ar-
beits- und Lebensbedingungen von Arbeitnehmer/innen in der Kärntner Erwach-
senenbildung. Mittels eines 54 Fragen umfassenden Online-Fragebogens wurden
sowohl die Arbeits- als auch die Lebensbedingungen dieser Beschäftigtengruppe
repräsentativ erhoben.
Die empirischenBefundezeigen,dasssichdie Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
im Weiterbildungssektor grundsätzlich positiv entwickelten. So bewerteten
die
Befragten die zwölf ausgewähltenTeilaspekte ihrer beruflichen Situation – vom
Betriebsklima über das soziale Ansehen bis hin zu den Aufstiegs- und Weiterbil-
dungsmöglichkeiten – mit einem hohen Zufriedenheitsniveau. Abgesehen von einer
geringen Einkommenszufriedenheit betrachten die Befragten auch ihre „Work-
Life-Balance“ überwiegend als (sehr) gut und nur wenige sind der subjektiven
Meinung, sich mit einer Arbeitsplatzunsicherheit konfrontiert zu sehen. Zusätzlich
besteht eine geringe Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen; eine Armuts-
und Ausgrenzungsgefährdung sowie (erhebliche) materielle Deprivation konnten in
den Daten kaum beobachtet werden.
Diese Studienergebnisse dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass zahl-
reiche signifikante Unterschiede zwischen „unselbstständigen“ (Normalarbeits-
verhältnis) und „selbstständigen“ (atypische Erwerbsformen) Erwachsenenbildner/
innen identifiziert werden konnten und in vielen Bereichen prekäre Auswirkungen
für die Betroffenen nach sich ziehen. Dies dürfte vor allem auch jene Beschäf-
tigten betreffen, die derzeit nicht in den traditionellen Weiterbildungsinstitutionen
wie BFI, WIFI oder VHS tätig sind.
Die Ergebnisse verdeutlichen auch, dass die sozialversicherungsrechtlichen Ver-
besserungen der letzten Jahre positive Effekte erzielten. Dennochwären auch in
Zukunft im wachsenden Weiterbildungssektorweitere soziale- wie kollektivver-
tragliche Verbesserungen – vorwiegend hinsichtlich der Einkommenssituation aber
auch in Bezug auf die sozialrechtliche Absicherung von „atypisch Beschäftigten“ –
anzustreben.
All jenen Arbeitnehmer/innen, die sich an dieser umfassenden Studie beteiligten
sei ein besondererDank ausgesprochen.Dies gilt insbesondere für die beidenStu -
dienautoren,Dr. Robert Klinglmair und Florian Kandutsch,MSc sowie unserem
Kooperationspartner, der Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt
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Günther Goach
Präsident der Arbeiterkammer Kärnten