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k aernten.arbeiterk

ammer.at

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SCHWERPUNKT

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Für die Arbeiterkammer steht fest, dass das Wirtschafts-

wachstum den Arbeitnehmern zugutekommen muss. „Das

ist eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit“, hält Goach fest,

der mehr Investitionen in die Ausbildung von Fachkräften

fordert: „Produktivität und Innovation hängen von gut aus-

gebildeten Fachkräften ab, von denen wir derzeit einfach zu

wenige haben. Einerseits jammern die Betriebe über einen

Mangel, anderseits bilden sie zu wenige Fachkräfte aus.“

2016 hatten mehr Menschen einen Arbeitsplatz als vor der Krise. Nach Rückgängen im Jahr 2015

waren in Kärnten durchschnittlich 207.000 Menschen, ein Plus von 1,1 Prozent, beschäftigt. Je-

doch wächst auch das Arbeitskräfteangebot kontinuierlich. Gründe dafür sind das steigende Pensi-

onsantrittsalter, die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und der Migrationsanstieg. „Ich bin

besonders stolz, dass die

Jugendarbeitslosigkeit

um 7,8 Prozent zurück-

gegangen ist; damit sind

wir Vorreiter in Öster-

reich“, freut sich Goach.

Dass sich die Wirtschaftslage 2016 erholt hat, liegt zu großen Teilen auch an der gestiege-

nen Inlandsnachfrage. Das bedeutet, dass die Kärntnerinnen und Kärntner mehr ausge-

geben haben – ein klar definiertes Ziel. „Mehr netto vom Brutto war unsere Forderung

für eine Steuerreform – wer mehr Geld im Börserl hat, kann auch mehr ausgeben“, er-

klärt Goach. Jahrelang kämpften Arbeiterkammer und ÖGB für die Steu-

erreform bis zu ihrem Inkrafttreten am 1. Jänner 2016. Vor allem kleine

und mittlere Einkommen konnten spürbar entlastet werden: Beispiels-

weise beträgt bei einem Bruttoeinkommen von 2.000 Euro die jährliche

Entlastung 873 Euro. Ein weiterer Erfolg: Die automatische Arbeitneh-

merveranlagung wurde eingeführt. Sie wird ab Juli 2017 für das Jahr 2016

automatisch vom Finanzamt gemacht. „Davon profitieren vor allem Lehr-

linge und Teilzeitbeschäftigte sowie alle, die bisher keinen Steuerausgleich

gemacht haben“, freut sich Goach, der die Summe, die dem Finanzamt

„geschenkt“ wurde, in Kärnten mit 30 Millionen Euro beziffert.

GOACH: IN MENSCHEN INVESTIEREN

Für Betriebe ist heutzutage das Vorhan-

densein von Fachkräften wichtiger als

Förderungen. Hochspezialisierte Fach-

kräfte müssen entsprechend dem Bedarf

ausgebildet werden. „Unternehmen ha-

ben eine soziale Verantwortung. Die Wirt-

schaft muss in die Menschen investieren

und nicht nur Dividenden in Millionenhö-

he auszahlen“, ist Goach überzeugt.

FÜR ARBEITSMARKTOFFENSIVE UND QUALIFIZIERUNGSGELD:

„200.000 mehr Jobs bis 2020 hat Bundeskanzler Christian Kern in sei-

nem Plan A als Ziel formuliert – jetzt geht es ans Umsetzen“, fordert

Kärntens AK-Präsident nun Taten ein. Der AK-Maßnahmenplan dazu

basiert auf drei Säulen: öffentliche Investitionen, faire Verteilung von

Arbeit und demAusbau der Aus- und Weiterbildung. „Wenn immer we-

niger Menschen immer mehr in immer weniger Zeit produzieren, müs-

sen wir über eine Arbeitszeitverkürzung sprechen“, fordert Goach eine

offene Debatte über die Zukunft der Arbeitswelt ein. Besonderes Au-

genmerk muss auf die Zielgruppen der Langzeitarbeitssuchender und

älterer Arbeitssuchender genommen werden, macht er klar: „Wir müs-

sen eine zweite Chance schaffen. Viele, die sich am Arbeitsmarkt neu

orientieren müssen, können Ausbildung, Familie und Arbeit nicht ver-

einbaren. Ich fordere einen Rechtsanspruch auf Qualifizierungsgeld.“

DIE AK KÄMPFT WEITER:

Die kalte Progression muss gestoppt

werden! Sobald sie einen gewissen Grad

erreicht, müssen von der Politik aktiv Ge-

genmaßnahmen gesetzt werden. Goach

verspricht: „Wir werden darauf achten,

dass diese Maßnahmen im entsprechen-

den Ausmaß, in geeigneter Form, zum

richtigen Zeitpunkt gesetzt werden. Au-

ßerdem brauchen wir eine Erbschafts-

und Schenkungssteuer und müssen die

Steuerflucht großer Konzerne bekämp-

fen. Sie müssen ihren Beitrag leisten.“

Wachstumgerecht verteilen, Fachkräfte ausbilden

Arbeitsplätze schaffen

Mehr netto vomBrutto

AK/ Helge Bauer