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Im Falle eines Unfalls kann es
sonst sehr teuer werden.
Gerade im Winter haben die Haus- und
Wohnungsbesitzer einige P ichten. Punkt
eins ist die Schneeräumung. Diese P icht
tri alle Hauseigentümer im Ortsgebiet.
Sie müssen zwischen 6 und 22 Uhr die
Gehsteige und Gehwege, die nicht weiter
als drei Meter entfernt sind, vom Schnee
säubern und bei Glatteis streuen. Ist kein
Gehsteig vorhanden, muss der Straßen-
rand auf einer Breite von einem Meter ge-
säubert werden.
Haftung bei Unfällen
Ist der Weg nicht geräumt und ein Passant
verletzt sich, ha et in der Regel der Haus-
besitzer. Dieser wird im Normalfall ha -
p ichtversichert sein und der Geschädigte
wird sich an die Versicherung des Hausei-
gentümers wenden.
DiemöglichenKosten sollteman trotzdem
nicht unterschätzen: Sie können durch
Reinigungskosten für die verschmutzte
Kleidung, Ersatzansprüche bei Verdienst-
entgang, Medikamente, Krankenhauskos-
ten und etwaige Schmerzensgeldforderun-
gen entstehen.
Ähnliche Regelung für Dachlawinen
Für Dachlawinen gibt es ähnliche Rege-
lungen wie für die Schneeräumung. Die
Dächer von Häusern, die direkt an der
Straße liegen, müssen von Schnee und Eis
befreit werden.
Welche Sicherungsmaßnahmen notwen-
dig sind, hängt aber von vielen Faktoren
ab, wie der Konstruktion des Daches, der
Witterung oder der Lage des Gebäudes.
Schneeräumung ist für
Hausbesitzer P icht
Zwischen 6 und 22 Uhr müssen die Gehwege vor
demEigenheimgeräumt werden.
Trotz Einkommens
in der Armutsfalle
Rund 20.000 Personen in Kärnten sind arm, obwohl sie Arbeit haben.
Einer der Gründe ist der große Niedriglohnsektor und mangelnde Aus-
bildung. Ohne Sozialleistungen wäre die Zahl sogar drei Mal so ho .
Arm trotz Arbeit, also „Working Poor“!
Solche Lebenssituationen sollte es in Ös-
terreich eigentlich nicht geben. Denn der
Sozialstaat basiert auf der Idee, dass Arbeit
vor Armut schützt. Die Realität sieht an-
ders aus: Die Reallöhne, besonders jene des
unteren Einkommensdrittels, sinken seit
Jahren. Gleichzeitig steigen die Preise für
Energie, Wohnen und Lebensmittel steil
nach oben. Die Rechnung, dass Flachbild-
schirme und Reisen günstiger geworden
sind und parallel dazu
der Warenkorb, bringt
Niedrigverdienern gar
nichts. Die Armutssta-
tistik zeigt ein äußerst
trauriges Bild: Öster-
reichweit sind rund
200.000
Menschen,
das sind immerhin
fünf Prozent aller Er-
werbstätigen,
arm.
90.000 Personen ha-
ben sogar einen ganz-
jährigen
Vollzeitjob
und trotzdem bleibt
ihnen zu wenig Geld
zum Leben. Rechnet
man die Angehörigen dazu, leben in Ös-
terreich rund 470.000 Menschen in „Wor-
king Poor“-Verhältnissen.
Prekäre Situation in Kärnten
In Kärnten ist die Situation nicht weniger
prekär. Die Zahl der „Working Poor“ wird
auf 20.000 Personen geschätzt. Inklusive
der Angehörigen, leben in diesen Haus-
halten rund 44.000 Personen.
Das Problem ist der ausgeprägte Niedrig-
lohnsektor in ganz Österreich, in dem jede
dritte Frau und jeder zehnte Mann be-
schä igt sind. Und daran hat sich in den
vergangenen Jahren nichts geändert. 43
Prozent der „Working Poor“ arbeiten im
Dienstleistungssektor, wo im Schnitt 8,57
Euro pro Stunde gezahlt werden. Nach
Berufen aufgeschlüsselt sind dies vor al-
lem Reinigungskrä e, Kellner, Taxifahrer
oder Securitys. Danach kommen Produk-
tionsberufe und der Einzelhandel.
Oft mangelhafte Ausbildung
Vor allem viele schlecht ausgebildete Per-
sonen nden sich unter den „Working
„Working Poor“
in Kärnten
ƒ
20.000
Personen sind in Kärnten trotz
Arbeit arm. Mit den Angehö-
rigen erhöht sich die Zahl auf
44.000 Personen. Die Daten
Stammen von EU-SILC, einer
Erhebung, durch die jährlich
Informationen über die Lebens-
bedingungen der Privathaushal-
te in der EU gesammelt werden.
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