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Mit 1. Jänner 2016 wird für jeden Ar-
beitnehmer spürbar, wofür die Arbei-
terkammer und der Österreichische
Gewerkschaftsbund lange gekämpft ha-
ben: Die Lohnsteuer wird gesenkt. Am
ersten Lohnzettel im neuen Jahr wird
sich schwarz auf weiß zeigen, was jedem
Einzelnen monatlich mehr in der Tasche
bleibt. „Das von der AK und demÖGB ge-
forderte Entlastungsmodell tritt als Steu-
erreform mit 1. Jänner 2016 in Kraft und
wird die Arbeitnehmer um fünf Milliar-
den Euro deutlich spürbar entlasten. End-
lich bleibt mehr netto vom Brutto“, sagt
AK-Präsident Günther Goach.
Durch Solidarität den Kampf gewonnen
Im Rahmen der breit angelegten Kampa-
gne von Arbeiterkammer und ÖGB wur-
den 882.000 Unterschriften, 54.000 davon
in Kärnten, gesammelt – ein schlagkräf-
tiges Argument, um die Regierung zum
Handeln zu bringen. Das Resultat kann
sich sehen lassen: Die größte Steuerreform
der vergangenen 40 Jahre mit einem Vo-
lumen von 5,1 Milliarden Euro. Mit den
Änderungen sind es vor allem die Fami-
lien und Niedrigverdiener, aber auch die
Pensionisten, die profitieren. „Besonders
wichtig war es, dass der Eingangssteuer-
satz von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt wird.
Gerade jenen, die weniger Einkommen
haben, bringt es wertvolles zusätzliches
Geld“, zeigt sich der AK-Präsident zufrie-
den mit dem Ergebnis. Profitieren wird
davon auch die Wirtschaft, die sich all-
gemein noch nicht so positiv entwickelt,
wie viele es sich wünschen würden. Der
private Konsum macht mit seinem Anteil
von 54 Prozent am Bruttoinlandsprodukt
einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor
aus. Daher müssen auch weitere Schritte
gesetzt werden, die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer zu entlasten und finan-
ziell zu stärken.
Noch nicht am Ziel
„Die Reform kann aber erst der erste
Schritt in eine richtige Richtung sein“,
ist Goach überzeugt, dass das österrei-
chische Abgabensys-
tem eine ungerechte
Belastungsverteilung
aufweist. Löhne und
Gehälter werden über-
durchschnittlich hoch
besteuert, während für
Vermögen und Besitz
nur geringe bis keine
Abgaben geleistet wer-
den müssen. „Unser
Ziel ist ein sozial aus-
gewogenes Steuersys-
tem. Wir werden uns
auch in Zukunft für mehr Gerechtigkeit
einsetzen.“ Damit spricht Goach die nicht
umgesetzte Millionärssteuer an, die AK
und ÖGB gefordert haben und bekräftigt
einmal mehr: „Über kurz oder lang wer-
den wir es uns nicht mehr leisten können,
dass die Vermögenden keinen wesentli-
chen Beitrag leisten müssen.“
STEUER-
REFORM
Arbeitnehmer profitieren direkt von der Entlastungsmaßnahme. Besonde-
rer Erfolg: Das Geld kommt jenen zu Gute, die es ammeisten brauchen.
Stichtag 1. Jänner
für die Steuerreform
Die Präsidenten vonÖGB und AK,
Hermann Lipitsch (li.) undGünther
Goach freuen sich über fünf Milliar-
den Euro für die Arbeitnehmer.
Gemeinsam stark
Der Zusammenarbeit von Arbei-
terkammer und Gewerkschafts-
bund ist es zu verdanken, dass
882.000
Unterschriften gesammelt wer-
den konnten, die schließlich
zur größten Steuerreform der
letzten 40 Jahre geführt hat.