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tipp 03/15

k aernten.arbeiterk ammer.at

Aktuell

SCHWERPUNKT

Arbeit & Recht

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Beruf & Familie Steuer & Geld Menschen & Meinungen

Mit 1. Jänner 2016 wird für jeden Ar-

beitnehmer spürbar, wofür die Arbei-

terkammer und der Österreichische

Gewerkschaftsbund lange gekämpft ha-

ben: Die Lohnsteuer wird gesenkt. Am

ersten Lohnzettel im neuen Jahr wird

sich schwarz auf weiß zeigen, was jedem

Einzelnen monatlich mehr in der Tasche

bleibt. „Das von der AK und demÖGB ge-

forderte Entlastungsmodell tritt als Steu-

erreform mit 1. Jänner 2016 in Kraft und

wird die Arbeitnehmer um fünf Milliar-

den Euro deutlich spürbar entlasten. End-

lich bleibt mehr netto vom Brutto“, sagt

AK-Präsident Günther Goach.

Durch Solidarität den Kampf gewonnen

Im Rahmen der breit angelegten Kampa-

gne von Arbeiterkammer und ÖGB wur-

den 882.000 Unterschriften, 54.000 davon

in Kärnten, gesammelt – ein schlagkräf-

tiges Argument, um die Regierung zum

Handeln zu bringen. Das Resultat kann

sich sehen lassen: Die größte Steuerreform

der vergangenen 40 Jahre mit einem Vo-

lumen von 5,1 Milliarden Euro. Mit den

Änderungen sind es vor allem die Fami-

lien und Niedrigverdiener, aber auch die

Pensionisten, die profitieren. „Besonders

wichtig war es, dass der Eingangssteuer-

satz von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt wird.

Gerade jenen, die weniger Einkommen

haben, bringt es wertvolles zusätzliches

Geld“, zeigt sich der AK-Präsident zufrie-

den mit dem Ergebnis. Profitieren wird

davon auch die Wirtschaft, die sich all-

gemein noch nicht so positiv entwickelt,

wie viele es sich wünschen würden. Der

private Konsum macht mit seinem Anteil

von 54 Prozent am Bruttoinlandsprodukt

einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor

aus. Daher müssen auch weitere Schritte

gesetzt werden, die Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer zu entlasten und finan-

ziell zu stärken.

Noch nicht am Ziel

„Die Reform kann aber erst der erste

Schritt in eine richtige Richtung sein“,

ist Goach überzeugt, dass das österrei-

chische Abgabensys-

tem eine ungerechte

Belastungsverteilung

aufweist. Löhne und

Gehälter werden über-

durchschnittlich hoch

besteuert, während für

Vermögen und Besitz

nur geringe bis keine

Abgaben geleistet wer-

den müssen. „Unser

Ziel ist ein sozial aus-

gewogenes Steuersys-

tem. Wir werden uns

auch in Zukunft für mehr Gerechtigkeit

einsetzen.“ Damit spricht Goach die nicht

umgesetzte Millionärssteuer an, die AK

und ÖGB gefordert haben und bekräftigt

einmal mehr: „Über kurz oder lang wer-

den wir es uns nicht mehr leisten können,

dass die Vermögenden keinen wesentli-

chen Beitrag leisten müssen.“

STEUER-

REFORM

Arbeitnehmer profitieren direkt von der Entlastungsmaßnahme. Besonde-

rer Erfolg: Das Geld kommt jenen zu Gute, die es ammeisten brauchen.

Stichtag 1. Jänner

für die Steuerreform

Die Präsidenten vonÖGB und AK,

Hermann Lipitsch (li.) undGünther

Goach freuen sich über fünf Milliar-

den Euro für die Arbeitnehmer.

Gemeinsam stark

Der Zusammenarbeit von Arbei-

terkammer und Gewerkschafts-

bund ist es zu verdanken, dass

ƒ

ƒ

882.000

Unterschriften gesammelt wer-

den konnten, die schließlich

zur größten Steuerreform der

letzten 40 Jahre geführt hat.