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tipp 02/16
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HYPO
HETA
tipp:
Das Thema Hypo-Heta und seine Folgen
hat die politischen Debatten der vergangenen
Monate dominiert, wie sieht die Zukunft Kärn-
tens jetzt wirklich aus?
LH Peter Kaiser:
Unser Blick richtet sich nach
vorne, wir wollen dieses bedrohliche Kapitel für
Kärnten endlich schließen und unser Land be-
freien. Die am Tisch liegende Lösung verlangt uns
sehr viel ab. Kärntens Beitrag wird 1,2 Mrd. Euro
ausmachen. Das bedeutet, dass wir in den nächs-
tenmehr als 30 Jahren 35 bis 40Mio. Euro jährlich
an Kreditrückzahlungen zu leisten haben werden.
Das ist aber allemal besser, als 11,2 Mrd. Haftun-
gen mit ihrer zerstörerischen Wirkung.
AK-Präsident Günther Goach:
Seit eine Lösung
in Sicht ist, ist aufatmen angebracht. Das Damo-
klesschwert Heta hat alles überschattet, ein bleier-
ner Schleier hat alles überlagert und jede positive
Stimmung erdrückt. Jetzt können wir die Proble-
me Kärntens verstärkt in Angriff nehmen, da die
Rahmenbedingungen klar sind.
tipp:
Wo liegt jetzt eigentlich die Verantwortung
am Finanzdebakel?
Goach:
Ich werde immer wehmütig, wenn ich
daran denke, wieviele Projekte man mit dem ver-
lorenen Geld hätte finanzieren können, die den
Wirtschaftsstandort und den Arbeitsmarkt in
Kärnten gestärkt hätten. Diesen Vorwurf muss
sich die FPÖ gefallen lassen.
Kaiser:
Es ist ein Märchen, dass alle Parteien die
unsägliche Ausweitung der Haftungen beschlos-
sen hätten. Im Landtag wurde im Jahr 2004 viel-
mehr eine Begrenzung beschlossen. Die Auswei-
tung der Haftungen auf wahnsinnige 25 Mrd.
Euro wurde einzig und alleine vom damaligen
AK-Präsident Günther Goach und LH Peter Kaiser nehmen im Interview Stellung zu
den Folgen des Hypo-Debakels für das Land Kärnten und seine Arbeitnehmer.
Zukunft Kärnten: „Unser Blick
richtet sich nach vorne“
FPÖ-Finanzreferenten in Kooperation mit Hy-
po-Bankern beschlossen – und das amKärntner
Landtag vorbei.
tipp:
Wie geht es nun mit unserem Bundes-
land weiter und welche Rolle hat die Sozial-
partnerschaft?
Kaiser:
Ich glaube felsenfest an
dieses Land und seine
Menschen. Auch wenn
nicht alles eitel Wonne
ist, sondern im Gegen-
teil, es noch sehr viel zu
tun gibt. Die Arbeit der
Sozialpartner und die
Aufgaben der Arbeit-
nehmer ver t retung
sind in diesem Zu-
sammenhang un-
verzichtbar, um in
eine positive Rich-
tung für Kärnten
zu gehen.
Goach:
Die So-
zialpartner sind
trotz aller Unken-
rufe der Garant für
den sozialen Frieden
und den Fortschritt. Und
mit der Steuerreform, die den
Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmern am Monatsende
mehr Geld in die Brieftasche
gebracht hat, haben wir ein
klares Zeichen gesetzt – dar-
an gilt es anzuknüpfen.