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tipp 02/16
k aernten.arbeiterk
ammer.atAktuell
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Bei der Vollversammlung, dem Parla-
ment der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
nehmer, im Juni thematisierte Präsident
Goach die Sicherung des österreichischen
Pensionssystems, das dem Versicherungs-
prinzip folgt, und brachte eine Resolution
ein, die einstimmig beschlossen wurde.
Dieses muss beibehalten werden, da es
zwei wesentliche Aufgaben erfüllt: Es soll
ermöglichen, dass man sich seinen Le-
bensstandard auch in der Pension erhal-
ten kann und Armut im Alter vermeiden.
Außerdem trägt es zu einer stabilen Wirt-
schaft bei, wenn Pensionisten den Privat-
konsum stärken. „Arbeitslosigkeit oder
Beschäftigungen, die oft nicht Vollzeit
ausgeübt werden, stellen neue Herausfor-
derungen für unser Pensionssystem dar.
Aber es ist das sicherste System und leist-
bar, wenn wir es wollen“, so Goach.
Pensionen waren der Schwerpunkt bei der Vollversammlung der Arbeiter-
kammer Kärnten am 1. Juni 2016. Die Resolution zur Sicherung des öster-
reichischen Pensionssystems wurde einstimmig beschlossen.
Einstimmigkeit imRingen um
sicheres Pensionssystem
055 2060
0,9 %
14,4 %
28,9 %
ÖGB-VERLAG/APA-AUFTRAGSGRAFIK
Die Anzahl der Älteren wächst z war,
aber es wird nur ein
moderater Anstieg
der Pensionsausgaben
prognostiziert.
Von
Kostenexplosion
kann
keine Rede
sein!
bezahlen BeitragszahlerInnen.
schießt der Staat zum Beispiel
zur Armutsvermeidung zu.
*=85%derPensionen
300 Euro werden
durchschnittlich
zugeschossen
2/3 der BezieherInnen
sind Frauen
1.766 Euro
an Männer
und
1.043 Euro
an Frauen
ausbezahlt.
Durchschnittlich
werden
Rund
200.000 Menschen
erhalten über die
Ausgleichszulage
sozusagen eine „Mindestpension“.
29 Milliarden Euro
10 Milliarden Euro
800.000 Euro
Kindererziehungszeiten u. Ä.
3,3 Mrd. Euro
Selbstständige
1 Mrd. Euro
Ausgleichszulage
5 Mrd. Euro
unselbstständig
Beschäftigte*
i
f
i
Arbeits- und Sozialrecht 050 477-1000
kaernten.arbeiterkammer.atErwerbstätigkeit in Pension.“ Statt das
Pensionsantrittsalter anzuheben, müssen
alle Anstrengungen dahingehen, die Men-
schen länger in der Berufstätigkeit zu hal-
ten. „Zudem brauchen wir für die Jugend
fundierte Ausbildungen und gute Job-
chancen für die Menschen. Das sind die
Herausforderungen, für die wir Lösungen
brauchen“, fordert Goach zukunftsorien-
tierte und wirksame Maßnahmen.
Viele Zahlen kursieren, wenn es umdas österreichi-
sche Pensionssystemgeht. Wir haben diewichtigs-
ten für Sie zusammengetragen und stellen klar fest:
Von einer Kostenexplosion kann keine Rede sein!
Christian Struger (ÖAAB), Gerald Loidl (FSG), Präsident Günther Goach, Birgit Niederl (Grüne/ UG), Manfred
Mischelin (FA) und Klaus Kotschnig (BZÖ, v.l.n.r.) setzen sich geschlossen für gesicherte Pensionen ein.
Forderungen der Arbeiterkammer Kärnten:
Bekämpfung
der drohenden Alters-
armut durch Erhalt und Sicherung
des gesetzlichen Umlageverfahrens
in der Altersvorsorge.
Ausbau
der Beschäftigungsinitiati-
ven am Arbeitsmarkt, vor allem die
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Reduktion
der Normalarbeitszeit bei
vollem Lohnausgleich.
Bekämpfung
von Minderarbeit und
unterbezahlter Erwerbsarbeit.
Eindämmung
von Teilzeitbeschäf-
tigungsverhältnissen durch Verbes-
serung der Kinderbetreuung und
Ganztagsschulsystemen.
Einbeziehung
von Vermögen und
Vermögenserträgen in die Alterssi-
cherung.
Einschränkung
von kapitalgedeck-
ten Altersversorgungssystemen nur
auf den privaten Vorsorgebereich.
AK/Helge Bauer