Previous Page  5 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 5 / 24 Next Page
Page Background

5

tipp 02/16

k aernten.arbeiterk

ammer.at

Aktuell

SCHWERPUNKT

Arbeit & Recht

Konsument Bildung

Beruf & Familie Steuer & Geld Menschen & Meinungen

Bei der Vollversammlung, dem Parla-

ment der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmer, im Juni thematisierte Präsident

Goach die Sicherung des österreichischen

Pensionssystems, das dem Versicherungs-

prinzip folgt, und brachte eine Resolution

ein, die einstimmig beschlossen wurde.

Dieses muss beibehalten werden, da es

zwei wesentliche Aufgaben erfüllt: Es soll

ermöglichen, dass man sich seinen Le-

bensstandard auch in der Pension erhal-

ten kann und Armut im Alter vermeiden.

Außerdem trägt es zu einer stabilen Wirt-

schaft bei, wenn Pensionisten den Privat-

konsum stärken. „Arbeitslosigkeit oder

Beschäftigungen, die oft nicht Vollzeit

ausgeübt werden, stellen neue Herausfor-

derungen für unser Pensionssystem dar.

Aber es ist das sicherste System und leist-

bar, wenn wir es wollen“, so Goach.

Pensionen waren der Schwerpunkt bei der Vollversammlung der Arbeiter-

kammer Kärnten am 1. Juni 2016. Die Resolution zur Sicherung des öster-

reichischen Pensionssystems wurde einstimmig beschlossen.

Einstimmigkeit imRingen um

sicheres Pensionssystem

055 2060

0,9 %

14,4 %

28,9 %

ÖGB-VERLAG/APA-AUFTRAGSGRAFIK

Die Anzahl der Älteren wächst z war,

aber es wird nur ein

moderater Anstieg

der Pensionsausgaben

prognostiziert.

Von

Kostenexplosion

kann

keine Rede

sein!

bezahlen BeitragszahlerInnen.

schießt der Staat zum Beispiel

zur Armutsvermeidung zu.

*=85%derPensionen

300 Euro werden

durchschnittlich

zugeschossen

2/3 der BezieherInnen

sind Frauen

1.766 Euro

an Männer

und

1.043 Euro

an Frauen

ausbezahlt.

Durchschnittlich

werden

Rund

200.000 Menschen

erhalten über die

Ausgleichszulage

sozusagen eine „Mindestpension“.

29 Milliarden Euro

10 Milliarden Euro

800.000 Euro

Kindererziehungszeiten u. Ä.

3,3 Mrd. Euro

Selbstständige

1 Mrd. Euro

Ausgleichszulage

5 Mrd. Euro

unselbstständig

Beschäftigte*

i

f

i

Arbeits- und Sozialrecht 050 477-1000

kaernten.arbeiterkammer.at

Erwerbstätigkeit in Pension.“ Statt das

Pensionsantrittsalter anzuheben, müssen

alle Anstrengungen dahingehen, die Men-

schen länger in der Berufstätigkeit zu hal-

ten. „Zudem brauchen wir für die Jugend

fundierte Ausbildungen und gute Job-

chancen für die Menschen. Das sind die

Herausforderungen, für die wir Lösungen

brauchen“, fordert Goach zukunftsorien-

tierte und wirksame Maßnahmen.

Viele Zahlen kursieren, wenn es umdas österreichi-

sche Pensionssystemgeht. Wir haben diewichtigs-

ten für Sie zusammengetragen und stellen klar fest:

Von einer Kostenexplosion kann keine Rede sein!

Christian Struger (ÖAAB), Gerald Loidl (FSG), Präsident Günther Goach, Birgit Niederl (Grüne/ UG), Manfred

Mischelin (FA) und Klaus Kotschnig (BZÖ, v.l.n.r.) setzen sich geschlossen für gesicherte Pensionen ein.

Forderungen der Arbeiterkammer Kärnten:

ƒ

ƒ

Bekämpfung

der drohenden Alters-

armut durch Erhalt und Sicherung

des gesetzlichen Umlageverfahrens

in der Altersvorsorge.

ƒ

ƒ

Ausbau

der Beschäftigungsinitiati-

ven am Arbeitsmarkt, vor allem die

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.

ƒ

ƒ

Reduktion

der Normalarbeitszeit bei

vollem Lohnausgleich.

ƒ

ƒ

Bekämpfung

von Minderarbeit und

unterbezahlter Erwerbsarbeit.

ƒ

ƒ

Eindämmung

von Teilzeitbeschäf-

tigungsverhältnissen durch Verbes-

serung der Kinderbetreuung und

Ganztagsschulsystemen.

ƒ

ƒ

Einbeziehung

von Vermögen und

Vermögenserträgen in die Alterssi-

cherung.

ƒ

ƒ

Einschränkung

von kapitalgedeck-

ten Altersversorgungssystemen nur

auf den privaten Vorsorgebereich.

AK/Helge Bauer