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tipp 02/16

k aernten.arbeiterk

ammer.at

Aktuell

Schwerpunkt

Arbeit & Recht

Konsument

BILDUNG

Beruf & Familie Steuer & Geld Menschen & Meinungen

Nachhilfe gehört zur ‚Schulkarriere‘

für viele Schülerinnen und Schüler. Es

wird ein boomender Nachhilfemarkt

produziert, in den vor allem jene El-

tern investieren können, die es sich

auch finanziell leisten können. Das

zeigt grundlegende Schwächen unse-

res Bildungssystems auf. Bei der Inan-

spruchnahme von Nachhilfe dreht es

sich nicht um Ausnahmen oder dar-

um, temporäre schulische Schwächen

der Kinder zu beheben, sondern eher

um einen privaten schulbegleitenden

und dementsprechend teuren Er-

gänzungsunterricht. Wenn es in den

meisten Fällen möglich ist, das Lern-

ziel mit Hilfe privater Nachhilfe zu

erreichen, sollte dies auch im Rahmen

eines vertiefenden Unterrichts mit in-

dividueller Förderung möglich sein.

AK-BildungsexpertinMarlene Zenker

AK/Helge Bauer

Individuelle Förderung im

Schulalltag

IFES - Nachhilfestudie

ZumThema Nachhilfe führte

das IFES (Institut für Empi-

rische Sozialforschung) im

Auftrag der Arbeiterkammer

eine bundesweite Befragung

bei 2.000 Eltern von Schul-

kindern durch. Kärntenweit

wurden 400 Eltern befragt.

Erhoben wurden die Nachhil-

fekosten pro Schulkind und Schul-

form. Die detaillierten Ergebnisse

der Befragung und aktuellen Sta-

tistiken sind in einem Tabellenband

auf der Homepage der Arbeiterkam-

mer Kärnten ersichtlich.

MINI-tipp

f

i

kaernten.arbeiterkammer.at/bildung

PROFI-tipp

f

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i

ak-bibliotheken.at kaernten.arbeiterkammer.at/bildung

Fotolia/contrastwerkstatt

Freude am Lesen

Erklärtes Ziel ist es, die Leselust zu för-

dern. „Der See und die Bücher sind dazu

bestimmt, um darin einzutauchen“, sagt

AK-Präsident Günther Goach: „Gerade

bei Kindern und Jugendlichen möchten

wir das Interesse am Lesen wecken. Daher

erweitern wir ständig unseren Bestand –

um gedruckte aber auch digitale Werke.“

Lesen in der Freizeit

Gedruckte Geschichten rücken in der Lis-

te der Freizeitbeschäftigungen immer wei-

ter nach oben. „Mit unseren Bibliotheken

an den Ufern des Wörthersees vereinen

wir Bildung und Vergnügen“, so Goach.

Insgesamt können acht Medien für bis

zu vier Wochen ausgeliehen werden. Wer

keine Zeit findet, hat auch die Möglich-

In Kärnten hat ein Fünftel

der Schülerinnen und

Schüler externe Nachmit-

tagsbetreuung.

keit, in über 110.000 Exemplaren on-

line zu stöbern. Bei Bestellung steht das

gewünschte Medium am nächsten Tag

vor Ort zur Verfügung. Auch die Spar-

te der E-Books wird mit über 30.000

Stück abgedeckt. E-Book-Reader kön-

nen für je zwei Wochen in der Biblio-

thek Klagenfurt undMediathek Villach

ausgeborgt werden.

Lesekarte holen

Die Lesekarte (Jahresmitgliedschaft der

AK-Bibliotheken) kann vor Ort ausge-

druckt werden. Jugendliche bis 18 lesen

gratis, Erwachsene zahlen fünf Euro/

Jahr. Strandbad-Saison-Karten-Besit-

zer erhalten die Lesekarte kostenlos.

beim Lernen helfen oder sie beim Haus-

aufgabenmachen beaufsichtigen. Zusätzli-

che Konflikte innerhalb der Familie sind

vorprogrammiert, da Probleme innerhalb

der Familie gelöst werden müssen. Stress

und Ärger sowie eigene Wissensüberfor-

derung beim Unterstützen und Überprü-

fen der Hausaufgaben werden als weitere

Belastungsfaktoren genannt. Diese stehen

laut aktueller Studie in unmittelbaremZu-

sammenhang mit dem Einkommen und

dem Bildungsgrad der Eltern.

Kostengünstige Nachhilfe ermöglichen

Rund 3.000 Schulkinder in Kärnten beka-

men im Vorjahr keine externe Nachhilfe,

obwohl sie eine solche benötigt hätten.

Ziel der Bildungspolitik muss es sein, dass

alle Schülerinnen und Schüler am Ende

der Schulpflicht die Grundkompetenzen

in den Fächern Deutsch, Mathematik und

Englisch beherrschen, über eine ausrei-

chende Allgemeinbildung verfügen und

den positiven Schulabschluss schaffen.

Förderung der Kinder imUnterricht

Vorrangiges Bestreben des Schulsystems

muss sein, den Bedarf an Nachhilfe einzu-

dämmen und den Fokus auf eine stärke-

re, individuelle Förderung der Kinder zu

legen. Dabei werden Schwächen erkannt

und gemeistert sowie Stärken gefestigt.

Bildung ist der Schlüssel für Innovation

und Fortschritt und sichert wirtschaft-

liches Wachstum, Beschäftigung und

Wohlstand. Eine gerechte Gesellschaft

braucht ein leistungsfähiges Bildungssys-

tem, das Bildung mit Qualität gewährleis-

tet und Chancengerechtigeit schafft.