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Auftrag, die Anonymität in den Transkripten sicherzustellen. Sie

setzten sich sodann an Orten, welche die Jugendteams interes-

sant fanden (Zugspitze, Rathäuser, …), mit den Jugendlichen zu-

sammen und diskutierten mit ihnen die Transkripte daraufhin, was

aus den Gesprächen mit den anderen Jugendlichen wichtig war.

Schließlich wurden alle GemeinderätInnen und Fachkräfte einge-

laden, sich die Filmclips und die Ergebnisse der Peer-Interviews

anzusehen und sich zu überlegen, worin ihr Aktionsradius liegen

könnte. Sie teilten sich auf die verschiedenen Themengebiete auf

und gestalteten dazu mit den Jugendlichen passende Themen-

tische, an denen diese Maßnahmen besprochen und diskutiert

wurden.

Die Vorteile eines Reloads der Zusammenarbeit von Universität und

Kommunen im Jugendpartizipationsbereich möchten wir absch-

ließend wie folgt zusammenfassen:

Es konnten sich nicht nur jene Jugendlichen einbringen, die sich

sonst auch bei jeder Gelegenheit zu Wort melden, sondern mög-

lichst alle Jugendlichen einer Region. Ein/e einzelne Prozessmode-

ratorIn kann dies nicht bewältigen, daher arbeiteten bei jedem

Projekt an die 100 Studierende mit – eine passende Anzahl, wenn

man es mit etwa 500 Jugendlichen zu tun hat. Die Kooperation

einer Universität mit Kommunen ist somit optimal geeignet, um

groß angelegte Partizipationsprojekte zu begleiten.

Es kollte nicht nur „Speed-Partizipation“ angewandt werden (ein

paar Workshops, Telefonumfragen, Fragebögen, …), sondern viel

Zeit in die Generation von Beteiligung investiert werden. Auch

hierfür ist die Kooperation von Universität und Kommunen förder-

lich: Während der Nachdenkphase machten sich mindestens 100

Studierende mit 500 Jugendlichen in kleinen Teams mit Film- und

Fotocameras an mindestens 100 Nachmittagen pro Projekt auf

den Weg, um alles zu dokumentieren, was den Jugendlichen

wichtig war – die Jugendlichen drehten unzählige kurze Filmclips

und reflektierten dabei ihr Gemeindeleben und die Rolle, die ihnen

zugedacht war. Die Studierenden konnten ihrerseits sozialräumli-

che partizipative Forschungsmethoden kennenzulernen und

erproben, in einem Forschungscamp vor Ort mit den Jugend-

lichen und WissenschaftlerInnen das Material entlang der The-

Politische Bildung

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