Martin Klemenjak/Heinz Pichler
Einleitende Bemerkungen
zur Tagungsdokumentation
Im Jahr 2014 wurden die „Kärntner Gespräche zur demokratiepoliti-
schen Bildung“ zum zweiten Mal im Rahmen einer wissenschaftli-
chen Fachtagung im Konferenzsaal der Arbeiterkammer Kärnten und
im ÖGB/AK Bildungsforum in Klagenfurt durchgeführt. Der Themen-
schwerpunkt der Veranstaltung lautete „Demokratie vererbt sich
nicht – Partizipation RELOADED“.
Der renommierte Sozialphilosoph Oskar Negt (2012, S. 66f), auch
Vortragender im Rahmen der „Kärntner Gespräche 2012“, verweist
in diesem Kontext auf einen – wie wir meinen – bemerkenswerten
Aspekt: „Demokratie ist die einzige staatlich verfasste Gesellschafts-
ordnung, die gelernt werden muss; alle anderen Ordnungen haben
wir gleichsam umsonst, sie reflektieren nicht auf urteilsfähige Betei-
ligung der Menschen am Gemeinwesen. Wie man heute allenthalben
wahrnehmen kann, ist es für Herrschaftssysteme störend, wenn sich
die Bevölkerung aktiv einmischt. Für Demokratien kann das aber
nicht gelten. Das Lernen der Demokratie ist nicht auf einen bestimm-
ten Lebensabschnitt begrenzt. Es ist ein alltäglicher Akt der Beteili-
gung und der dadurch bedingten Veränderungen von Wahrneh-
mungsweisen. (…) Die Bildung politischer Urteilskraft beginnt in der
alltäglich Praxis der Kindertagesstätten und sie endet auch im Se-
niorenheim nicht.“
Von diesem Zitat inspiriert, wurden vom Organisationsteam der
„Kärntner Gespräche“, bestehend aus VertreterInnen der Arbeiter-
kammer Kärnten, des Studienganges Soziale Arbeit der Fachhoch-
schule Kärnten, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Pädago-
gischen Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule, des Ver-
bandes Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung und der Kärnt-
Politische Bildung
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