Handelsverträge regeln internationaleWirtschafts-
beziehungen. Ziel ist, den grenzüberschreiten-
den Handel von Gütern und Dienstleistungen zu
erleichtern. Da die globalen Verhandlungen auf
Ebene der Welthandelsorganisation (WTO) ins
Stocken geraten sind, verlagern sich die Bestre-
bungen auf Vereinbarungen zwischen zwei oder
mehreren Staaten. Die EU verhandelt derzeit mit
über 80 Staaten.
Besonders umstritten sind das Abkommen CETA
(Comprehensive Economic Trade Agreement) mit
Kanada und TTIP (Transatlantic Trade and Invest-
ment Partnership) mit den USA. TTIP würde die
größte Freihandelszone der Welt schaffen. Fast
die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung und 40
Prozent des Welthandels entfallen auf die EU und
die USA. Die TTIP-Verhandlungen zwischen der
EU-Kommission und den USA sollen 2016 abge-
schlossen werden. CETA gilt als Vorlage für TTIP
und soll noch 2016 zur vorzeitigen Anwendung
kommen.
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AK
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Freihandelsabkommen sind eine schwierige
Sache – es gibt zwar etwas zu gewinnen, aber
vor allem viel zu verlieren. Wenn wir einen
möglichen Nutzen den bekannten Risiken gegen-
überstellen, stellen wir fest, dass es mehr
Gefahren und Kosten für die Allgemeinheit als
positive Effekte gibt. Für mich ist klar: Unsere
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen
im Vordergrund stehen, Konsumentinnen und
Konsumenten geschützt werden.
Günther Goach
Präsident der Arbeiterkammer Kärnten
Handelsverträge
sind mächtige
Instrumente.
TTIP und CETA
sind besonders
umstritten.