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tipp 01/15

k aernten.arbeiterk ammer.at

Aktuell

SCHWERPUNKT

Arbeit & Recht

Konsument Bildung

Beruf & Familie Steuer & Geld Menschen & Meinungen

Die Steuerreform setzt sich aus mehreren Einzelteilen zusammen. Der

AK-tipp bietet hier einen Überblick, wie das Modell aussieht.

Reform: Was sie

bringt und kostet

f

i

kaernten.arbeiterkammer.at

D

er Eingangssteuersatz sinkt von 36,5

Prozent auf 25 Prozent. Das entlas-

tet vor allem die NiedrigverdienerInnen.

Auch Beschäftigte und PensionistInnen,

die aufgrund des geringen Verdienstes

bzw. der geringen Pension keine Lohn-

steuer zahlen, bekommen mehr Geld.

B

islang gab es im Steuersystem drei

Tarifstufen. Künftig wird es sechs ge-

ben. Das schafft einen harmonischen und

gerechten Verlauf. Auch das war eine der

Kernforderungen im Steuermodell von

AK und ÖGB.

D

er Spitzensteuersatz wird auf 55 Pro-

zent erhöht. Einkommen ab einer

Million Euro werden damit – befristet auf

fünf Jahre – höher besteuert als bisher (50

Prozent). Die daraus gewonnenen Mittel

sollen einem Österreich-Fonds zufließen,

der insbesondere für Forschungs- und Bil-

dungsmaßnahmen eingerichtet wird.

B

ei denAbsetzbeträgenwird der Arbeit-

nehmer- in den Verkehrsabsetzbetrag

– beide wurden schon bislang automatisch

bei der Lohn- bzw. Gehaltsverrechnung

berücksichtigt – integriert. Beide zusam-

men kommen künftig auf 400 Euro,

derzeit liegen sie bei 345 Euro.

F

ür GeringverdienerInnen wird der

PendlerInnenzuschlag erhöht. Der

Kinderfreibetrag wird von 220 Euro auf

440 Euro aufgestockt.

F

ür ArbeitnehmerInnen, die keine

Einkommenssteuer bezahlen, werden

künftig 50 Prozent der Sozialversiche-

rungsbeiträge - maximal 400 Euro im Jahr

- gutgeschrieben. PensionistInnen be-

kommen maximal 110 Euro rückerstattet.

E

s gibt aber auch Teuerungen. Von der

Bundesregierung werden sie Struktur-

maßnahmen im Steuerrecht genannt. Dies

bedeutet unter anderem: Die Mehrwert-

steuer auf lebende Tiere, Pflanzen, Fut-

termittel, Bäder, Museen, Tiergärten oder

Übernachtungen wird steigen - von zwölf

auf 13 Prozent.

E

ine Millionärssteuer wird es nicht

geben – vorerst. Stattdessen hat die

Bundesregierung eine Erhöhung der Kapi-

talertragssteuer vorgesehen.

Sie wird von 25 auf 27,5

Prozent erhöht. Aus-

genommen werden

STEUER-

REFORM

sollen dabei Zinserträge aus Geldeinla-

gen, Sparbüchern und Girokonten. Bei der

Immobilienertragssteuer wird der gegen-

wärtige Steuersatz von 25 Prozent auf 30

angehoben.

D

ie Grunderwerbssteuer soll nunmehr

auch beim Schenken und Erben

innerhalb der Familie auf Basis von Ver-

kehrswerten statt auf Basis des viel günsti-

geren dreifachen Einheitswerts berechnet

werden. Erben von kleineren Immobilien

sollen dennoch besser aussteigen: Ange-

dacht ist nämlich die Senkung des derzeit

für Familien geltenden Steuersatzes von

zwei auf 0,5 Prozent für Vermögensteile

unter 250.000 Euro. Für Werte zwischen

250.000 und 400.000 Euro soll es einen

Steuersatz von zwei Prozent geben, alles

über 400.000 Euro soll künftig mit 3,5

Prozent besteuert werden.

G

ültigkeit erlangt das neue Steuermo-

dell mit 1. Jänner 2016. Änderungen

werden zwar politisch diskutiert, sind aber

ganz und gar nicht im Sinne der Arbeiter-

kammer.

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