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Nur in Deutschland, Finnland, Österreich und in der Slowakei wird mit einem höheren
Wachstum gerechnet.
Deutschland wirkte im ersten Quartal 2014 erneut als „Wachstumsmotor“ mit einem
Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent, das jedoch fast ausschließlich auf die Zunahme
der Binnennachfrage zurückzuführen war. Für das Jahr 2014 wird mit 1,5 Prozent BIP-
Wachstum in Deutschland gerechnet.
Schwacher Aufwärtstrend in Österreich
Der Aufwärtstrend in Österreich blieb im Einklang mit den internationalen Rahmenbedin-
gungen flach. Im Jahr 2013 lag das Wirtschaftswachstum in Österreich bei schwachen 0,3
Prozent, und alle Nachfragekomponenten blieben noch von der Finanzmarkt- und Wirt-
schaftskrise belastet. Trotz schwacher Auftriebstendenzen fehlte ein echter Wachstums-
motor. Der private Konsum sank im Jahr 2013 um 0,2 Prozent und bildete damit keine Kon-
junkturstütze. Dies vor allem, weil das real verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
auch im Jahr 2013 weiter rückläufig war. Die Investitionen der Unternehmen entwickelten
sich im Einklang mit der eingetrübten Konjunktur. Die Bruttoanlageinvestitionen verringer-
ten sich im Jahr 2013 um 0,8 Prozent, die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 3,5 Prozent.
Von der öffentlichen Nachfrage gingen - aufgrund des hohen Konsolidierungsbedarfs - nur
schwache Impulse aus. Als einzige expansive Nachfragekomponente entwickelten sich im
Jahr 2013 die heimischen Exporte mit 3,1 Prozent. Für das Jahr 2014 gibt es leichte Anzei-
chen einer Belebung, da nach der Investitionsflaute zunehmend Bedarf nach Ersatzinvesti-
tionen besteht.
Die Wertschöpfung im Jahr 2013 entwickelte sich in vielen Branchen nur schwach oder
sogar negativ. Eine positive Ausnahme bildeten die Energie- und Wasserversorgung (12,7
Prozent, Wachstumsbeitrag zum BIP 0,36 Prozentpunkte). Positive Wachstumsbeiträge
gingen auch von der öffentlichen Verwaltung (ein Prozent, Wachstumsbeitrag zum BIP 0,18
Prozentpunkte), den sonstigen Dienstleistungen (1,3 Prozent, Wachstumsbetrag zum BIP
0,03 Prozentpunkte) und der Sachgütererzeugung (1,1 Prozent, Wachstumsbeitrag zum BIP
0,23 Prozentpunkte) aus. Die Sachgütererzeugung profitierte von der in der zweiten Jahres-
hälfte einsetzenden Verbesserung der Exportnachfrage. Andere Branchen büßten im Jahr
2013 insgesamt an Dynamik ein, wie etwa die Branchen Kredit- und Versicherungswesen,
Beherbergung und Gastronomie sowie die Bauwirtschaft. Diese litt vor allem unter der
schwachen Entwicklung im Tiefbau.
Das reale BIP stieg im ersten Quartal 2014 um 0,1 Prozent, und im zweiten Quartal 2014
stieg es um 0,2 Prozent. Die heimische Nachfrage entwickelte sich wieder schwach. Im
ersten und zweiten Quartal 2014 nahmen die privaten Konsumausgaben jeweils um 0,1
Prozent zu, und der öffentliche Konsum wurde um 0,4 Prozent ausgeweitet. Die Investiti-
onen der Unternehmen waren im ersten und zweiten Quartal 2014 rückläufig. Die Bauin-
vestitionen sanken im zweiten Quartal um 0,4 Prozent. Die Ausrüstungsinvestitionen
sanken im zweiten Quartal um 0,2 Prozent, nachdem sie im ersten Quartal noch um 1,3
Prozent zugenommen hatten. Der Anstieg im ersten Quartal ergab sich durch die Vorzieh-
käufe von Fahrzeugen, aufgrund der Anhebung der Normverbrauchsabgabe ab 1. März
2014. Auch der Außenhandel lieferte nicht die erhofften Impulse. Im zweiten Quartal 2014
nahmen die Exporte und Importe nur um 0,5 Prozent zu, während im ersten Quartal die
Importe mit 0,6 Prozent noch höher lagen als die Exporte mit 0,3 Prozent. Für das Jahr
2014 wird ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent prognostiziert.
Im Tourismus in Österreich stiegen im Jahr 2013 sowohl die Ankünfte (+1,9 Prozent, 36,8
Mio.) als auch die Nächtigungen (+1,2 Prozent auf 132,6 Mio.). Die Nächtigungen von aus-
ländischen Gästen nahmen um 1,9 Prozent zu, während die Zahl der inländischen Gäste-
nächtigungen um 0,6 Prozent leicht sank. Bei den Nächtigungen von Gästen nach Her-
kunftsländern wurden bei Deutschland (+2,5 Prozent auf 50,8 Mio.) und Russland (+9,5
Prozent auf 2 Mio.) die höchsten Zuwächse verzeichnet. Beim zweitwichtigsten Herkunfts-
land Niederlande wurde hingegen ein Rückgang verzeichnet (-2,7 Prozent auf 9,1 Mio.). Die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer blieb mit 3,6 Nächten unverändert.
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