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Infoservice 5
WIRTSCHAFTSLAGE 2013/2014
Sanfte Konjunkturerholung der Weltwirtschaft
Im Jahr 2013 lag das weltweite Wirtschaftswachstum bei 3,2 Prozent und soll laut Progno-
sen im Jahr 2014 bei 3,1 Prozent liegen. Im ersten Quartal 2014 gab es eine leichte Ab-
schwächung - aufgrund des ungewöhnlich kalten Winters in den USA und der umweltbe-
dingten Werksschließungen in der chinesischen Schwerindustrie. Positive Impulse werden
laut Prognose von den Industrieländern ausgehen, während sich die Lage in den Schwellen-
ländern eintrüben soll. Risiken gehen von Konflikten, wie beispielsweise Ukraine-Russland
aus. Der Welthandel nahm im Jahr 2013 um 2,5 Prozent zu und soll im Jahr 2014 wieder
dynamischer expandieren.
In den meisten großen Schwellenländern verlangsamte sich im Jahr 2013 die Konjunktur
merklich. Durch die Erwartung einer strafferen US-Geldpolitik waren vor allem Indien und
Brasilien von einem starken Kapitalabzug betroffen. Seit Anfang 2013 gab es Abwertungen
beim brasilianischen Real um 12 Prozent und bei der indischen Rupie um 15 Prozent ge-
genüber dem US-Dollar. Das durch die Abwertung erhöhte Inflationsrisiko wurde in Brasilien
durch schrittweise Leitzinserhöhung und in Indien durch Einführung von Kapitalverkehrs-
kontrollen abgefedert. Durch diese Maßnahmen wurden jedoch die möglichen positiven
Effekte der Abwertung auf die Wettbewerbsfähigkeit gedämpft.
Russland und China waren mit ihrem positiven Außenhandelssaldo weniger bis kaum von
den internationalen Kapitalverschiebungen betroffen. In China wurde im Jahr 2013 ein Wirt-
schaftswachstum von 7,7 Prozent verzeichnet. Für das Jahr 2014 wird nur mehr mit
7,3 Prozent Wachstum gerechnet. Die Exporte u.a. nach Europa, der Konsum und die In-
vestitionen wuchsen langsamer. Der überhitzte Immobilienmarkt kühlte sich ab.
In den USA lag das Wirtschaftswachstum im Jahr 2013 bei 2,2 Prozent. Aufgrund des
strengen Winters schrumpfte die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2014 erstmals seit drei
Jahren. Doch schon im zweiten Quartal 2014 gewannen die Industrieproduktion und Ver-
brauchsgüterproduktion wieder an Schwung und durch die verbesserte Finanzierungs-
und Arbeitsmarktsituation kam es zu einer Konjunkturbelebung. Für das Jahr 2014 wird
ebenfalls ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent prognostiziert.
In Japan lag das Wirtschaftswachstum im Jahr 2013 bei 1,5 Prozent. Von der starken Yen-
Abwertung profitierten der private Konsum und der Exportsektor, jedoch verteuerten sich
die Energieimporte deutlich. Im ersten Quartal 2014 belebten umfangreiche Vorziehkäufe
die Wirtschaft, da im zweiten Quartal 2014 eine erste Anhebung des Mehrwertsteuersatzes
umgesetzt wurde. Für das Jahr 2014 wird nur mit einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Pro-
zent gerechnet.
Gedämpftes Wachstum im Euroraum
Die Wirtschaftsleistung ging im Jahr 2013 um 0,4 Prozent zurück. Für das Jahr 2014 wird
mit 0,8 Prozent Wachstum gerechnet, wobei die Konjunktur im ersten Quartal 2014 leicht
anzog. Die Stabilisierung wirkte sich jedoch nicht auf den Arbeitsmarkt aus. Die Konsoli-
dierung der öffentlichen Haushalte und die geringe Inflation erschweren den Abbau der
teils hohen Verschuldung der Privathaushalte und Unternehmen in vielen Euroländern. Dies
wiederum belastet den Konsum, die Investitionen und die Neukreditvergabe. Damit steigt
auch das Risiko, dass sich die Unterbeschäftigung und damit die hohe Arbeitslosenzahl
bei schwacher Binnennachfrage und niedriger Kreditvergabe verfestigen. Eine weitere
Lockerung der EZB-Geldpolitik erleichtert das Kreditangebot, behebt aber nicht die
schwache Nachfrage.
Die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Euroländern wird sehr unterschiedlich
eingeschätzt. Laut Prognose für das Jahr 2014 wird die Wirtschaftsleistung in Italien, den
Niederlanden, Spanien, Slowenien und Portugal um weniger als ein Prozent wachsen.
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