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Konjunktur in Kärnten kommt kaum in Schwung
Kärnten blieb nach wie vor hinter der gesamtösterreichischen Entwicklung zurück. Im Jahr
2013 sank etwa der Produktionsindex für den produzierenden Bereich in Kärnten um 3,6
Prozent, während in Gesamtösterreich bereits ein leichter Anstieg um 0,4 Prozent verzeich-
net wurde. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2014 stieg der Produktionsindex für den
produzierenden Bereich in Kärnten um 2,3 Prozent (gegenüber Vorjahreszeitraum), sank
daraufhin jedoch im Mai um 3,2 Prozent. In Österreich hingegen wies die Erzeugung im
ersten Halbjahr 2014 einen Zuwachs von 1,5 Prozent auf.
Bereits im Jahr 2013 verlief die Entwicklung der Kärntner Bauwirtschaft eher ungünstig. In
Kärnten ging die Produktion im Baubereich im Jahresdurchschnitt 2013 um zwei Prozent
zurück, während in Österreich noch ein kleiner Zuwachs von 0,4 Prozent verzeichnet
wurde. Bis Mai 2014 konnte die Kärntner Bauwirtschaft mit 0,6 Prozent nur ein geringes
Produktionswachstum erzielen. Dem Anstieg im Hochbau um drei Prozent stand ein
massiver Einbruch des Tiefbaus um -10,7 Prozent gegenüber. Der Zuwachs im Hochbau ist
auf Aufträge der öffentlichen Hand vor allem im Wohnbau zurückzuführen, während
Industrie- und Ingenieurbau im Hochbau rückläufig waren. Im Tiefbau machte sich hingegen
das Ausbleiben öffentlicher Aufträge bemerkbar. In Österreich gab es eine Steigerung im
gesamten Baubereich um 2,4 Prozent. Die Produktion im Tiefbau stieg um 10,3 Prozent
und im Hochbau um 1,2 Prozent.
Im Kärntner Tourismus wurde in der Wintersaison 2013/2014 mit 3,4 Mio. Übernachtungen ein
leichter Rückgang von 0,3 Prozent verzeichnet, die Ankünfte hingegen stiegen um 3,6 Prozent
auf 841.544. Mit einem Anteil von 37,9 Prozent stammten die meisten Gäste aus dem Inland,
aus dem Ausland führten die Herkunftsländer Deutschland (24,8 Prozent) und Ungarn (6,3
Prozent). Für die bisherige Sommersaison im Jahr 2014 (Mai bis August 2014) wurden rund
7,2 Mio. Übernachtungen (-5,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013) verzeichnet.
Mit 1.541.972 Gästeankünften kam es zu einem Rückgang von 3,1 Prozent gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Vor allem die Hauptsaison 2014 (Juli und August) brachte
das bisher niedrigste Ergebnis in den statistischen Aufzeichnungen.
Das Jahr 2013 war laut AMS das bisher schwierigste am Kärntner Arbeitsmarkt. Durch den
Rückgang der Arbeitskräftenachfrage begann sich massive Langzeitarbeitslosigkeit aufzu-
bauen. Es wurde ein Beschäftigungsrückgang von 0,8 Prozent verzeichnet. Mit Ausnahme
von Kärnten und Niederösterreich (-0,1 Prozent) gab es in allen anderen Bundesländern
leichte Beschäftigungszuwächse. Mit einer Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent lag Kärnten
ex-aequo mit Wien am unrühmlichen ersten Platz. Im Jahresschnitt 2013 gab es 26.712
Arbeitssuchende, davon 23.330 Arbeitslose und 3.382 SchulungsteilnehmerInnen.
Laut AMS-Halbjahresbericht kam es im Jänner bis Juni 2014 in Kärnten zu einem Beschäf-
tigungsrückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Die Arbeits-
losigkeit nahm insgesamt um 6,4 Prozent zu, wobei Frauen mit 9,2 Prozent stärker betroffen
waren als Männer mit 4,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 11,3
Prozent. Auch die Zahl der Personen in Schulungen stieg im ersten Halbjahr um 8,9 Prozent-
punkte auf 3.876 Personen. Bei den Männern kam es zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit in
den Bereichen Hilfsberufe, Fremdenverkehr, Techniker sowie Handel und bei den Büro-
berufen. Bei den Frauen kam es zur Zunahme der Arbeitslosigkeit in den Bereichen Fremden-
verkehr, Handel, bei den Büroberufen, sowie bei den Reinigungsberufen.
Die Jugendarbeitslosigkeit stieg im ersten Halbjahr 2014 um 2,7 Prozent, die Arbeitslosig-
keit bei den Älteren um 14,6 Prozent. Bei den Langzeitarbeitslosen gab es sowohl bei den
über-6-Monate-Vorgemerkten mit 32,3 Prozent als auch bei den über-12-Monate-Vorge-
merkten mit 85,3 Prozent hohe Anstiege. Die Zahl der offenen Lehrstellen nahm um -7,3
Prozent ab, womit die Stellenandrangsziffer auf 1,8 anstieg (Vorjahr 1,7).
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