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Wirtschaftspolitik
Konjunktur und Statistik
Erholung der Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft wuchs im Jahr 2013 um 2,9
Prozent und soll laut Prognosen im Jahr 2014 so-
gar um 3,6 Prozent wachsen. Die Weltwirtschaft
ließ sich nicht aus der Bahn werfen, weder als
Zypern fast bankrott ging, noch als der US-Kon-
gress sich lange nicht auf die Anhebung der Schul-
dengrenze einigen konnte. Die Erholung wurde
von einer steigenden Nachfrage in den Indus-
trieländern getragen, in den Schwellenländern
hingegen hatte die Dynamik etwas nachgelassen.
Rohstoff- und Energiepreise
Die meisten Rohstoffe verzeichneten im Jahres-
verlauf 2013 eine schwache Preisentwicklung.
Grund dafür war eine verbesserte Angebots-
lage, ohne dass die globale Nachfrage entspre-
chend stark anzog. Der Dow Jones-UBS-Roh-
stoffindex erreichte im Jahr 2013 den niedrig-
sten Stand seit über drei Jahren. Energie, Agrar-
rohstoffe und Industriemetalle verzeichneten
leicht sinkende Preise. Edelmetalle verbuchten
nur sehr geringe Verluste, weil es eine anhal-
tend kräftige Industrie- und Schmucknachfrage
nach Platin und Palladium gab. Gold und insbe-
sondere Silber hingegen gaben merklich nach.
Mit 108 US-Dollar pro Barrel Erdöl beendete der
Ölpreis an der Börse das Wirtschaftsjahr 2013.
Begonnen hatte er es mit 112 Dollar und war
damit in der Entwicklung leicht rückläufig.
USA
In den USA wuchs die Wirtschaft im Jahr 2013
um 1,9 Prozent. Der Rückschlag fiel wesentlich
milder aus als vor dem Hintergrund des Haus-
haltsstreiks und der zeitweiligen Schließung von
Bundesbehörden vermutet wurde. Im ersten Halb-
jahr gab es noch eine schwächere Wirtschafts-
entwicklung. Doch im zweiten Halbjahr 2013 ver-
lief die Konjunktur in den USA sehr dynamisch,
da besonders von der Industrieproduktion starke
Impulse kamen. Die Endnachfrage zog vor allem
im Schlussquartal an. Die Unternehmen began-
nen, mehr in Ausrüstungen zu investieren. Die
Arbeitslosenquote sank auf 7,4 Prozent im Jah-
resschnitt. Im Dezember 2013 lag die Arbeitslo-
senquote auf 6,7 Prozent und damit nicht mehr
weit vom Schwellenwert der Fed (6,5 Prozent)
entfernt, ab dem die Notenbank die Nullzins-
politik in Frage stellen könnte. Die Fed begann
bereits sukzessive ihre expansive Geldpolitik zu
drosseln. Daher zogen im zweiten Halbjahr In-
vestoren ihr Geld aus den Schwellenländern ab,
da sie mit höheren Zinsen in den USA rechneten.
Für das Jahr 2014 wird ein Wirtschaftswachstum
in den USA von 2,8 Prozent prognostiziert.
Asien
In Japan wuchs die Wirtschaft im Jahr 2013 um
1,6 Prozent. Die Zunahme der gesamtwirt-
schaftlichen Produktion wurde von allen Kom-
ponenten der Inlandsnachfrage getragen, wäh-
rend hingegen der Außenbeitrag bei stark stei-
genden Importen und stagnierenden Ausfuhren
das Wachstum bremste.
In Indien hat das Wirtschaftswachstum wieder
leicht angezogen mit 5,0 Prozent im Jahr 2013.
Kräftige Impulse kamen vom Export, der von der
Abwertung der Rupie profitierte. Die Lage am
Devisenmarkt beruhigte sich und das Leistungs-
bilanzdefizit schrumpfte deutlich. Auch die In-
flationsrate, die Ende 2013 kräftig anstieg, dürf-
te mit dem Rückgang der Nahrungsmittelpreise
wieder fallen.
In China lag das Wirtschaftswachstum bei 7,7
Prozent im Jahr 2013. Neben der Schwäche der
Weltkonjunktur und damit der Auslandsnachfra-
ge waren zunehmend Strukturveränderungen
(mittelfristige Tertiärisierung) für die Verlangsa-
mung bestimmend. In den letzten Monaten er-
höhten die weiterhin wachsende Immobilienbla-
Wirtschaft und Konsumentenschutz
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