Bessere Chancen für Ältere
Einmal arbeitslos, ist es vor allem für ältere Ar-
beitnehmerInnen wesentlich schwieriger, wieder
einen Arbeitsplatz zu finden. Manche Betriebe
haben den hohen Wert erfahrener Mitarbeiter-
Innen erkannt, andere aber stellen überhaupt
keine Beschäftigten ab 55 Jahre ein. Gerade in
Kärnten ist die Situation der älteren Arbeitneh-
merInnen besonders dramatisch. Im August
stieg die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen
um 23,1 Prozent – 4.581 Kärntner in dieser Al-
tersgruppe waren ohne Job. Die AK Kärnten for-
derte deshalb im September gemeinsam mit der
Bundesarbeitskammer ein Bonus-Malus Sys-
tem, das finanzielle Anreize schafft, Ältere ein-
zustellen, und einen Malus für jene Unterneh-
men vorsieht, die das nicht tun. Außerdem plä-
diert die AK für den Ausbau der Fort- und Wei-
terbildung sowie mehr betriebliche Gesund-
heitsvorsorge. Für Personen, die ihren Beruf
nicht mehr ausüben können, müssen Möglich-
keiten zur Rehabilitation und beruflichen Neu-
orientierung geschaffen werden.
Düstere Konjunkturaussichten
Die AK-Konjunkturumfrage hat im Vorjahr erge-
ben, dass 268 Kärntner BetriebsrätInnen, die
rund 55.500 ArbeitnehmerInnen vertreten, die
Wirtschaftsentwicklung nur marginal besser
beurteilen als im Jahr davor. Für die Kärntner
Wirtschaft waren die Rahmenbedingungen nach
wie vor ungünstig. Die Wirtschaft entwickelte
sich in Kärnten spürbar schwächer als im Bun-
desdurchschnitt. Ursache dafür waren unter
anderem die größere Abhängigkeit der Kärntner
Wirtschaft von den Exportmärkten Italien und
Slowenien. Bei den BetriebsrätInnen überwogen
die negativen Erwartungen hinsichtlich der Auf-
tragsentwicklung. Folglich wurde auch die Ent-
wicklung des Personalstandes in den Unter-
nehmen pessimistischer gesehen als ein Jahr
zuvor. Aufgrund der schwachen Konjunkturaus-
sichten blieben auch die Investitionserwartun-
gen eher gedämpft.
Sonderinvestitionen für Gemeinden
Die AK-Vollversammlung im November stand
ganz im Zeichen der Stärkung von struktur-
schwachen Regionen, die mit starker Abwande-
rung zu kämpfen haben. Da die Gemeinden
selbst nur geringen Einfluss auf die Finanzaus-
stattung haben, sei die Unterstützung von Land
und Bund nötig. Die AK forderte deshalb ein
Sonderinvestitionsprogramm. Baureife Projekte
der Gemeinden sollen damit rasch umgesetzt
werden, des Weiteren müssen Investitionen in
den Bereichen Bildung, Betreuung und kommu-
nale Infrastruktur erfolgen. In diesem Zusammen-
hang wiederholte die AK auch ihre Forderung
nach einer Zweckbindung der Wohnbauförder-
gelder und der Rückflüsse aus den Darlehen.
Arbeitnehmerförderung wieder bei der AK
Ende des Jahres fiel in der Landesregierung der
Beschluss, dass die Arbeitnehmerförderung
wieder von der AK Kärnten administriert wird.
Mit 1. Jänner 2014 ist eine Vielzahl von Verbes-
serungen in Kraft getreten. Die Richtlinien wur-
den deutlich vereinfacht, die Fahrtkostenzu-
schüsse für BerufspendlerInnen erhöht. Benut-
zerInnen von öffentlichen Verkehrsmitteln und
Gehbehinderte werden stärker unterstützt. Au-
ßerdem gibt es eine bessere Unterstützung bei
der Aus- und Weiterbildung.
Die AK-Konjunkturumfrage zeichnete der Kärntner Wirt-
schaft auch weiterhin eine düstere Zukunft.
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