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WIRTSCHAFTSLAGE

Weltwirtschaft wächst weiterhin verhalten

Die globale Konjunktur verliert 2016 mit nur rund 3 Prozent Wachstum etwas an Dynamik.

2017 soll die Weltwirtschaft mit 3,4 Prozent (Prognose IWF) wieder etwas stärker

wachsen. Mittelfristig dürfte das Wachstum vor allem bei den Industriestaaten weiter

„moderat“ ausfallen. Bei Schwellen- und Entwicklungsländern könnte die Konjunktur eher

stärker anziehen.

In den USA wird sich das zügige Wirtschaftswachstum mittelfristig fortsetzen, obgleich die

Stärke des Dollar die Export- und Investitionstätigkeit etwas belastet. Dieser Effekt ist aller-

dings gering, da die Exporte der USA nur 14 Prozent des BIP ausmachen. Andererseits

begünstigt die Dollarstärke die Konsumnachfrage, die zudem vom Schuldenabbau der pri-

vaten Haushalte in den vergangenen profitiert.

Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft nimmt zwar seit Jahren ab, ist mit knapp unter

7 Prozent aber noch immer einer der tragenden Wachstumstreiber der Weltwirtschaft. Im-

pulsgeber sind hier vor allem kreditfinanzierte Investitionen des Staates in Infrastruktur. Es

werden vermehrt Straßen, Bahnstrecken oder U-Bahnen gebaut.

In Brasilien könnte die Rezession 2017 überwunden werden. Die Industrieproduktion und

die Investitionstätigkeit zeigen bereits wieder aufwärts. Vor allem die innenpolitischen Ent-

wicklungen werden ausschlaggebend sein, ob es zu Direktinvestitionen aus dem Ausland

kommt.

Für Russland erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute, dass die Produktion der Wirt-

schaft bis Ende 2016 weiter zurückgehen wird. Das Tempo der Rezession schwächt sich

aber deutlich ab. Für den weiteren Konjunkturverlauf werden die Entwicklung der Ukraine-

Krise sowie des Ölpreises ausschlaggebend sein.

Leichte Erholung der europäischen Wirtschaft

Die ökonomischen Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der EU (Brexit) sind

derzeit noch schwer abzuschätzen. Viel wird davon abhängen, welche Art von Handelsab-

kommen Großbritannien und die EU vereinbaren. Der Finanzplatz London könnte massiv an

Bedeutung verlieren, andere Finanzzentren in Europa wie Frankfurt oder Mailand könnten

eine Aufwertung erfahren.

Infolge des Austrittes werden die Exportmarktanteile Großbritan-

niens in der EU und die europäischen Direktinvestitionen

in Großbritannien zurückgehen.

Die negativen Wachstumseffekte beschränken sich weitgehend auf Großbritannien selbst

und aufgrund der engen Handelsverflechtungen auf Irland.

Der Zustrom von Flüchtlingen nach Europa bedeutet volkswirtschaftlich eine Erhöhung des

Arbeitskräfteangebotes. Sollte das zusätzliche Angebot ungenützt bleiben, dann würden die