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WIRTSCHAFTSLAGE

Weltwirtschaft wächst nur langsam

Uneinheitliche Entwicklungen prägen das Bild der Internationalen Konjunktur. Die Weltwirt-

schaft wird 2015 und auch 2016 nur mäßig wachsen. Vor allem in den Schwellenländern

kommt die Konjunktur nicht richtig in Schwung. Die Dynamik in China schwächt sich weiter

ab. Brasilien befindet sich in einer Rezession. Russlands Wirtschaft leidet einerseits am

Verfall der Rohstoffpreise und andererseits unter den Folgen der Sanktionen wegen des

Ukraine-Konflikts. In den USA hingegen wächst die Wirtschaft weiterhin anhaltend. Europa

dürfte nur langsam aus dem Tal der Tränen kommen.

Beim wichtigen Handelspartner Österreichs, den USA, entwickelt sich die Wirtschaft weiter-

hin kräftig. Die Stimmung der Unternehmen ist weiterhin optimistisch. Die Nachfrage aus

den USA ist aktuell eine der wichtigsten Stützen des österreichischen Exports.

In China hat sich das Wachstum in den vergangenen Jahren schrittweise verlangsamt. Un-

ternehmen aber auch Regionen und Gemeinden sind hier stark verschuldet, was insgesamt

zu großen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten führt. Investitionen und Konsum haben

zuletzt merklich nachgelassen und schwächen so die Importnachfrage und belasten daher

die Weltwirtschaft.

Brasilien, die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas, befindet sich seit 2013 in einer Wirt-

schaftskrise. Der Verfall der Rohstoffpreise durch eine zurückgehende internationale Nach-

frage bremst die Entwicklung weiterhin. Die Arbeitslosigkeit wächst vergleichsweise stark

und die brasilianische Währung, der Real, wird zusehends schwächer. Gleichzeitig steigt die

Inflation stark an.

Die russische Wirtschaft befindet sich in einem Schrumpfungsprozess. Auch hier wirkt sich

der spürbare Verfall der Rohstoffpreise dämpfend auf die Konjunktur aus. Die im Gefolge

der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen bremsen die Entwicklung zusätzlich. Schon 2014

sanken die österreichischen Exporte nach Russland um 5 Prozent. Auch 2015 hält dieser

Trend weiter an. Die Entwertung des Rubels führt zu hoher Inflation im Land.

Leichte Erholung der europäischen Wirtschaft

Im Euroraum wie auch in der gesamten EU gibt es eine Tendenz zu einer Erholung der Kon-

junktur. Wachstum ist vornehmlich in Ländern zu verzeichnen, in denen eine robuste Bin-

nennachfrag zu finden ist. Auffallend stark wächst die Wirtschaft in Tschechien, Rumänien,

Polen. Verhalten bleibt die Entwicklung in den baltischen Staaten aufgrund der geographi-

schen Nähe zu Russland. Die Wachstumserwartungen für die größte Wirtschaft im Euro-

raum, Deutschland, wurden zuletzt zwar etwas zurückgenommen, sind allerdings mit 1,8

Prozent für 2016 noch immer beachtlich.

Österreich hinkt nach

Die österreichische Wirtschaft leidet derzeit unter einer hartnäckigen Wachstumsschwäche.

Der seinerzeitige Wachstumsvorsprung gegenüber den meisten europäischen Ländern

schlug zuletzt in ein deutliches Nachhinken um. 2014 betrug das Wachstum lediglich 0,3

Prozent. 2015 wird das Bruttoinlandsprodukt in Österreich nur um 0,4 Prozent wachsen. Für

das Jahr 2016 wird von den Wirtschaftsforschern allerdings – bedingt durch eine erhöhte

Binnennachfrage infolge der Steuerreform - eine leichte Erholung mit 1,3 Prozent vorherge-

sagt. Der Export leidet unter einer Nachfrageschwäche in Italien, Slowenien, Tschechien

und Ungarn. Die Unternehmensinvestitionen stagnieren - sowie vorläufig auch der private

Konsum - welcher allerdings bedingt durch die Steuerreform 2016 doch wachsen sollte.